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Baltic Dry Index: Kollaps

Der Baltic Dry Index stürzt seit Monaten nach unten. Verlust in den letzten drei Monaten: über 50%. Nach einem kurzen Aufbäumen aufgrund diverser globaler Konjunkturprogramme drohen wieder historische Tiefs. Vorbote für die Entwicklung der Weltwirtschaft?


Der Baltic Dry Index (BDI) ist in den letzten drei Monaten von über 2100 auf  unter 1000  Punkten gefallen. Damit hat sich das Schifffahrtsbarometer innerhalb kurzer Zeit mehr als halbiert. Das Bedrohliche dabei: Der Rückwärtsgang verlief in den letzten Monaten praktisch ohne Unterbrechung und setzte sich auch im Januar 2012 weiter fort.

Wie dramatisch der aktuelle Stand ist, lässt sich daran ermessen, dass der BDI zu seinen Hochzeiten im Frühjahr 2008 bei rund 12000 Punkten stand. Danach fiel das Schifffahrtsbarometer steil in die Tiefe mit einem bis dahin noch nie da gewesenen Absturz unterhalb der Marke von 1000 Punkten – das war Anfang 2009. - Doch auf diesem Niveau stehen wir jetzt auch  wieder.

Sturz von über 12000: Baltic Dry Index Mai 2008 - Januar 2012



Der Tiefstand 2009 betrug 670 Punkte. Davon sind wir aktuell nicht mehr weit entfernt.  Am MIttwoch notierte der BDI bei 970 Punkten. Mitte Oktober 2011 waren es noch über 2100 Punkte. Insbesondere in den letzten Tagen fiel der BDI in den Größenordnungen zwischen 3 und 8% pro Tag, ohne sich ein einziges Mal zu erholen.


Neuer Absturz: Baltic Dry Index Mitte Oktober 2011 bis Mitte Januar 2012



Der Baltic Dry Index (BDI) wird von der Baltic Exchange in London veröffentlicht und ist ein wichtiger Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern (hauptsächlich Kohle, Eisenerz und Getreide) auf Standardrouten.


Der Index ist praktisch ein Barometer für den Puls der Weltwirtschaft und gilt auch als Leading-Indicator für zyklische Aktien wie Thyssen oder HeidelberCement.  Zwar bedeutet ein Abfallen des Preisindex nicht notwendigerweise ein Rückgang des Welthandels. Aber praktisch ist es so. Denn wenn weniger Waren transportiert werden, bleiben viele Frachter leer. Konsequenz: Absturz des Preisindex für Schiffsladungen.

Der Baltic Dry Index zählt damit zu den wichtigsten und ehrlichsten Konjunkturbarometern, die es gibt - denn man kann die Preise nicht manipulieren. Der BDI gilt auch als "leading indicator" für die Entwicklung der Rohstoffpreise. Für den Rückgang des BDI machen Insider in erster Linie einen Rückgang beim Bedarf an Rohstoffen von China verantwortlich.

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