Offensichtlich werden die Gedankenspiele um einen möglichen Austritt Deutschlands aus dem Euro immer lauter. Der Bankenverband sieht sich jedenfalls veranlasst, vor einem Ausscheiden Deutschlands aus dem Euro zu warnen: "2012 wird ein Schicksalsjahr für den Euro."
Soll Deutschland aus dem Euro austreten? Offensichtlich gibt es diverse Gedankenspiele zu dem Thema, nicht nur in der Industrie sondern auch in der Politik. Deshalb sieht sich der Bankenverband (BdB) veranlasst, eindringlich vor einem Ausscheiden einzelner Staaten oder gar Deutschlands aus der Euro-Zone zu warnen. BdB-Präsident Andreas Schmitz sagte am Freitag vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf: "Ich warne vor Gedankenspielen, einzelne Länder (..) aus der Währungsunion herauszunehmen".
Als Begründung folgte die übliche Argumentation: Ein Austritt würde Deutschland wirtschaftlich um Jahre zurückwerfen. Ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone würde zudem zu einem Bedeutungsverlust Europas und Deutschlands führen - es werde "Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen, um sich von diesem Schock zu erholen".
Gleichzeitig glaubt der Bankenverbandschef wohl nicht an eine schnelle Lösung der Euro-Schulden-Krise: Die Euro-Zone habe noch einen langen Weg vor sich, um das Vertrauen der Investoren wieder zu gewinnen: "2012 wird ein Schicksalsjahr für den Euro."
Am Wochenende brachte als erster Chef eines Dax-Konzerns Linde-Chef Wolfgang Reitzle einen möglichen Austritt Deutschlands aus dem Euro-Raum ins Gespräch. Er glaube zwar, dass die Rettung des Euro gelingen könne, aber er sei "nicht der Meinung, dass der Euro um jeden Preis gerettet werden muss", sagt Reitzle in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichten- Magazin "Der Spiegel".
Der Linde-Chef fürchtet, dass der Reformwille in den Krisenländern nachlasse, wenn die EZB eingreife. Und "wenn es nicht gelingt, die Krisenländer zu disziplinieren, muss Deutschland austreten". Dies würde zu einer Aufwertung "der D-Mark, des Euro-Nord, oder welche Währung wir dann auch hätten, führen."