Buffett weiter: „Fannie und Freddie haben ihre Produkte jahrelang falsch ‚gepriced’, weil sie die Regierung im Rücken wähnten“. Warren Buffetts Investment Vehikel Berkshire Heathaway hatte früher große Anteile an beiden Firmen. „Als sich für uns herausstellte, dass die Banken nicht gut gemanagt waren, sind wir 2001 ausgestiegen“. Buffett hielt allein an Freddie Mac 8,5%, bis er sich „unwohl fühlte mit den Risiken, welche die Bank einging“.
Freddie und Fannie fielen auf ein 20-Jahres-Tief und haben allein dieses Jahr rund 95% verloren. Fannies Marktkapitalisierung fiel von 40 Milliarden auf 5 Milliarden Dollar. Freddie sank von 22 Milliarden auf 2 Milliarden. In den Büchern beider Banken lagen allerdings Kredite im nominalen Wert von mindestens rund 6 Billionen Dollar (deutsche Billionen, amerikanisch: Trillionen). Von diesen 6 Billionen müssen einige Billionen abgeschrieben werden.
Vor diesem Hintergrund ist es praktisch unmöglich für die beiden Banken, neues privates Kapital anzuziehen. Zumal sich die Kreditkrise weiter verschärft und die Immobilienkrise ebenfalls eskaliert. Folge: Die Hypotheken, welche Fannie und Freddie ausgegeben haben, werden immer weniger wert. Teilweise werden diese Papiere nur noch für 10% des nominalen Wertes gehandelt.
Die Anzeichen verdichten sich, dass der Statt die kranken Institute auffängt. Eine andere Lösung scheint es nicht zu geben, wenn man nicht den totalen Zusammenbruch des US-Immobilien Marktes riskieren will. Von diesem 12 Billionen Markt (deutsche Billionen, amerikanisch: Trillionen) stehen allein rund die Hälfte in den Büchern von Fannie und Freddie.
US-Finanzminister Paulson hat sich vom Kongress bereits eine Geldspritze für die Banken absegnen lassen. Viele Beobachter gehen davon aus, dass die Institute schon bald in die Hände des Staates übergehen. Aktionäre und Gläubiger nachrangiger Anleihen würden dann leer ausgehen.