Die russische Fluggesellschaft S7 will in Konkurrenz zur Lufthansa um die östereichische AUA bieten. Grund für das Interesse an den Österreichern sei, dass S7 ein internationales Streckennetz brauche, um den Kunden Flüge von und nach Europa anbieten zu können, sagte Generaldirektor Vladislav Filev im Interview der Börsen-Zeitung. Derzeit verliere das Unternehmen wegen fehlender internationaler Verbindungen einen Teil der Passagiere an Aeroflot. S7 ist am russischen Inlandsmarkt die Nummer 1, inklusive der Auslandsverbindungen Nummer 2 hinter Aeroflot.
Gegenüber der Lufthansa, die als Favorit gilt, sieht sich Filev im Vorteil. „Was die Österreicher von den Deutschen bekommen, ist ungefähr klar. Nehmen Sie die Swiss, sie hat von der Lufthansa eine deutliche Verringerung der Flotte erhalten, weil Lufthansa ihren eigenen Verkehr gesichert hat. Bei uns ist das anders, wir brauchen das Verkehrsaufkommen des Partners und schaffen Aufkommen für ihn.
An die Partnerschaft mit Lufthansa – 2005 wurde eine entsprechende Vereinbarung getroffen – hat Filev keine guten Erinnerungen. „Die Partnerschaft hat ganz einfach nicht geklappt“, so sein Urteil. „Unserer Ansicht nach benimmt sich Lufthansa nicht wie ein Partner, sondern, sagen wir, wie Aeroflot. Beide berücksichtigen die Interessen des Gegenübers nicht.“
Börsen-Zeitung 29.8.2008