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Presse: Die Auflagen-Katastrophe

Zuschauer, Hörer und Leser wehren sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die rot-grüne Propaganda-Soße, mit der sie tagtäglich bespritzt werden – durch Abschalten und Abbestellen.

 

DK | Es gibt zwei große Ereignisse in Deutschland, mit denen die Systemmedien nicht mehr klar kamen: Das erste einschneidende Ereignis war die Kölner Silvesternacht 2015/16, als Merkel-Gäste mitten in der Stadt Jagd auf Frauen machten und die Presse eine Woche brauchte, um überhaupt darüber mehr als in Meldungslänge zu berichten.

Man habe erst gründlich recherchieren müssen, hieß es damals.

Gar nicht mehr recherchiert wurde nach den jüngsten Vorgängen in Chemnitz, wo ein junger Mann von Merkel-Gästen getötet und ein weiterer schwer verletzt worden war.

Die anschließende Demonstration von Bürgern wurde von der Bundeskanzlerin Angela Merkel als „Zusammenrottung“ und „Hetzjagd“ bezeichnet. Als „Beweis“ diente ein Videoclip, dessen Echtheit nie hinterfragt wurde, weil er so schön ins Konzept passte. Der Irrsinn steigert sich in Behauptungen zum Beispiel des SPD-Europapolitikers Udo Bullmann, der im Deutschlandfunk unwidersprochen von „putschartigen Situationen“ in Chemnitz sprechen konnte.

Zuschauer, Hörer und Leser können sich nur noch wundern, wie die deutsche Presse schäumt und geifert und wie der gesunde Menschenverstand ad acta gelegt wurde. Als das System ausgerechnet in Chemnitz die Lachnummer angeblicher Nazi-Terroristen aufführte, die mit einem Luftgewehr und ein paar Schlagstöcken das Kanzleramt angreifen wollten, phantasierte Stefan Aust in der Welt von einem „braunen Umsturz“.

Klaus-Rüdiger Mai schrieb am 3.9.18 in der „Neuen Zürcher Zeitung“, „die deutsche Presse von der ,taz‘ bis zur ,Süddeutschen Zeitung‘ wie auch die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF kämpfen gegen den Verlust ihrer Deutungshoheit mit immer gröberen Mitteln an“.

Zuschauer, Hörer und Leser wehren sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die rot-grüne Propaganda-Soße, mit der sie tagtäglich bespritzt werden – durch Abschalten und Abbestellen. Die Öffentlich-Rechtlichen erreichen das breite Volk nicht mehr.

RTL-Gründer Helmut Thoma hat dies auf den Punkt gebracht: „Wenn wir es genau betrachten, ist es in Deutschland heute so, dass die öffentlich-rechtlich Rundfunkanstalten praktisch eine Art Altenheimversorgung darstellen.“

Bei den Zeitungen geht es mit der Auflage immer drastischer bergab. Frank Nolte ist Präsident des Bundesverbandes Presse-Grosso. Dessen Mitgliedsunternehmen sorgen dafür, dass Zeitungen und Zeitschriften an die Kioske kommen und den Kunden dargeboten werden.

Die Kunden wollen aber nicht mehr, was Nolte kürzlich in seltener Offenheit zugab, als er von alarmierenden Umsatzrückgängen der Kioske und Zeitungsläden berichtete. Allein im ersten Halbjahr 2018 sank der Presseabsatz um 10,8 Prozent, laut Nolte eine „mittelschwere Katastrophe“. Besonders unter Druck seien die Tageszeitungen, die laut Nolte „überproportional an Auflage“ verlieren.

Konkrete Auswirkungen sind zum Beispiel in Leipzig zu beobachten, wo Madsack (Hannoversche Allgemeine und viele andere) das hochmoderne Druckzentrum der Leipziger Volkszeitung Ende 2019 schließen wird. Der Weiterbetrieb lohnt sich angesichts sinkender Auflagen nicht mehr. Und „Bild“ hat den Druckauftrag in Leipzig gekündigt.

Die Auflagen sind weiter im freien Fall, wie sich aus der jüngsten Statistik der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) ergibt.

Allein Springers Bild muss im dritten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder einen Verlust von 176.658 Exemplaren hinnehmen (minus elf Prozent). Bild verkauft jetzt noch 1,424 Millionen am Tag. Die hatten mal sechs Millionen! Bergab geht es auch mit der Frankfurter Allgemeinen (minus 4,7 Prozent auf 200.688). Die Welt verliert knapp zehn Prozent, hat noch 81.837 Exemplare.

Ein Massaker erlebten abermals die Wochenzeitungen. Die Bild am Sonntag fällt um 10,5 Prozent auf 791.848 Exemplare. Es waren mal zwei Millionen! Die Welt am Sonntag gibt um 3,7 Prozent nach (noch 212.146).

Auch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hält sich nur noch mühsam über 200.000 (205.023 – minus 1,4 Prozent). Aufpassen muss die rechte Junge Freiheit, die erstmals in den Rückwärtsgang schaltet (minus 2,5 Prozent auf 23.018 Stück).

Wir nennen übrigens wie schon in der Vergangenheit immer nur die Abo-Zahlen und Einzelverkäufe. Kostenlose Bordexemplare für Airlines und vor Unis abgekippte Lkw-Ladungen mit Zeitungen rechnen wir nicht zur verkauften Auflage.

Bei den Zeitschriften geht der erfreuliche Trend nach unten weiter. Früher hätte Der Spiegel den Skandal um das von Merkel für die Hetzjagd-These herangezogene Video recherchiert und entsprechend thematisiert. Heute liest man in dem Blättchen Hetzartikel gegen rechts und substanzlose Texte aus Berlin.

Die Auflage sinkt entsprechend um 37.574 (minus 6,5 Prozent) auf 542.686 Stück. Der Stern fällt noch schneller um 46.546 (minus 12,7 Prozent) auf 320.102 Stück. Die Zeitschrift „Freizeit Spass“ verkauft mehr (332.460). Focus siecht bei 239.220 Exemplaren (minus 2,8 Prozent) dahin.

Bei den Regionalzeitungen zeigen sich durchweg Verluste zwischen drei und fünf Prozent. Die Leipziger Volkszeitung, deren Druckerei schließt, ist so ein Fall mit minus 5,3 Prozent auf 150.705. In Hamburg dürfte die Hamburger Morgenpost mit einem Verlust von 14,7 Prozent (noch 40.704 Stück) bald ebenso am Ende sein wie der Kölner Express mit 15,1 Prozent (noch 64.538).

Auf dem schon lange nicht mehr umkämpften Berliner Zeitungsmarkt gibt die Berliner Morgenpost um acht Prozent nach (noch 51.179). Die Morgenpost hatte zu Mauerzeiten über 200.000 Stück, ist heute nur noch ein Schatten einstiger Größe. Der Berliner Kurier verliert 9,8 Prozent (noch 51.247). Und die Berliner Zeitung, die längst nicht mehr selbstständig ist, sondern von DuMont (Kölner Stadt Anzeiger) produziert wird, sackt um 8,3 Prozent auf 66.815. Springers Berliner Boulevard-Ableger B.Z. verliert mit 9,2 Prozent noch mehr (69.290).

Einzig der Tagesspiegel soll 384 Exemplare gewonnen haben. Die offizielle Statistik weist einen Zuwachs um 0,4 Prozent auf 92.981 Exemplare aus. Dieser Zuwachs ist jedoch in Wirklichkeit nur auf sogenannte ePapers (Zugänge zum Internet-Angebot) zurückzuführen, die Bestandskunden gegen einen geringen Aufpreis oder Interessenten für wenige Euro für begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt werden.

Die Zahl dieser ePapers nahm beim Tagesspiegel im Vergleich zum Vorjahresquartal drastisch zu: von 16.618 auf 24.588 Exemplare (zum Vergleich: die Berliner Morgenpost hat gerade mal 2.200 ePapers). Rechnet man diese ePapers wieder heraus, beträgt die tatsächliche Auflage des Tagesspiegel noch 71.020 Stück.

Im Vorjahresquartal waren es noch 78.352 Stück, was einem Rückgang um 8,6 Prozent und damit dem Berliner Normalmaß der Abo-Entwicklung bei Zeitungen entspricht. Wenn der Tagesspiegel tatsächlich so erfolgreich gewesen wäre, dann wäre doch wohl Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff nicht von seinem Amt entbunden worden?

Interessant wird es, wenn man die Entwicklung aller Zeitungen des Holtzbrinck-Konzerns (zu dem auch der Tagesspiegel gehört) betrachtet. Auch das Handelsblatt und Die Zeit weisen offiziell stabile Auflagen aus. Rechnet man beim Handelsblatt die ePapers raus, sinkt die Auflage von 50.198 auf 42.303 Stück – ein Minus von 15,73 Prozent.

Auch bei der Zeit ist ohne ePapers ein Minus von 4,6 Prozent festzustellen. Beim Mogeln mit ePapers in der Auflage ist auch die Süddeutsche Zeitung ganz groß. Rechnet man die angeblichen Abos der elektronischen Variante heraus, sinkt die Auflage der Prantl-Prawda um 21.223 (minus 8,3 Prozent) auf 234.616 Stück. Gut so!

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