Nachrichten aus einem durchgedrehten Land: „Teile einer Windkraftanlage des Windparks bei Bockelwitz drohten auf die Autobahn zu stürzen. Deshalb war die A 14 zwischen Leisnig und Döbeln in beide Richtungen voll gesperrt."
DK | "Das Dörfchen Nicollschwitz stand kurz vor der Evakuierung“, lautet der Tenor einer Meldung der Leipziger Volkszeitung vom 24. Oktober 2018.
Weiter lesen wir: „Das Windrad lässt sich nicht abschalten, es droht heiß zu laufen. Deshalb wurde der Bereich um die Windkraftanlage weiträumig abgesperrt. Auch die A14 ist betroffen“, informierte Andrzej Rydzik von der Polizeidirektion Chemnitz, als die Techniker versuchten, die Windmühle anzuhalten. Die Autobahn war in beide Richtungen auf etwa zweieinhalb Kilometer Länge gesperrt.
„Es könnten wohl die Rotorblätter abfliegen“, ergänzte Birgit Höhn von der Polizeidirektion Leipzig. Feuerwehr, Rettungskräfte und Betreiberfirma waren vor Ort. Versucht wurde laut Rydzik, die Windkraftanlage abzuschalten. Das klappte erst über zweieinhalb Stunden nachdem die Betreiberfirma die Havarie festgestellt hatte. „Gegen 16.45 Uhr gelang es, das Windrad zu stoppen. Die Autobahn wurde daraufhin wieder freigegeben“, informierte Doreen Göhler von der PD Chemnitz.
Wie Leisnigs Ordnungsamtsleiter Uwe Dietrich vor Ort informierte, stand auch im Raum, das etwa zwei Dutzend Einwohner zählende Dörfchen Nicollschwitz zu evakuieren. „Das konnten die Techniker aber abwenden“, sagte Uwe Dietrich, der bereits die Schlüssel für die Turnhalle in der Tasche hatte, wo die Nicollschwitzer vorübergehend untergekommen wären. – Soweit die Leipziger Volkszeitung. In Bockelwitz war bereits Ende 2016 ein 95 Meter hohes Windrad umgekippt. Konsequenzen hatte der Störfall offensichtlich nicht.
Der neue Fall zeigt uns wieder, dass die grünen Energiewender in ihrem Sinne ganze Arbeit geleistet haben. Es ist in Merkel-Deutschland problemlos möglich, über den Köpfen der Bürger gigantische Industrieanlagen zu errichten, deren (unsicherer) Zustand niemanden interessiert. Es ist auch problemlos möglich, Wälder für den Bau von Windkraftanlagen abzuholzen und gigantischen Mengen an Beton für die Fundamente in den Boden zu pumpen. Aber wehe, wenn im Hambacher Forst für den Braunkohletagebau Bäume abgeholzt werden sollen.
Das ist kein Witz: Der Störfall von Bockelwitz kam in der überregionalen deutschen Qualitätspresse bisher nicht vor. Was nicht in die Idylle des kommenden grünen Reiches passt, wird einfach ausgeblendet. Kein Grüner hat gefordert, baugleiche Anlagen sofort bundesweit abschalten zu lassen, bis die Ursachen der Havarie ermittelt worden sind. Kein Grüner hat gefordert, die Windparks und die Gegend in Reichweite von möglicherweise wegfliegenden Flügeln oder Teilen davon für den öffentlichen Verkehr zu sperren und die Einhaltung der Verkehrsverbote zu überwachen.
Kein Grüner hat gefordert, alle Windräder einer regelmäßigen Untersuchung durch den TÜV oder andere Prüffirmen zu unterziehen. Kein Grüner hat gefordert, Prüfstandards für die Untersuchung von Windrädern aufzustellen. Und kein Grüner hat gefordert, Räder nur noch dort zu bauen, wo sie garantiert keine Bürger erschlagen und den Verkehr auf Autobahnen und Schienen nicht gefährden können.
Wenn jemand die Frage stellen sollte, warum die Grüninnen und Grünen dazu schweigen, hier die Antwort: Das grüne Pack ist mit seinem ererbten Geld an den Windparks beteiligt und hat über seinen Einfluss im Bundestag die Ausdehnung der üblichen Sicherheitsvorschriften für Betriebsstätten auf Windenergieanlagen verhindert. Der Grund: Sicherheitsstandards kosten Geld und drücken auf die grüne Rendite dieser auch noch mit Subventionen aus dem Strompreis errichteten und betriebenen Anlagen.
Die anderen Blockparteien von CDU bis Linke haben dem Treiben zugeschaut oder es sogar noch unterstützt. Ähnlich gilt das auch für Photovoltaik-Anlagen, deren Solarpanele mit zum Teil hochgiftigen Inhaltsstoffen bedenkenlos in die Landschaft gestellt und auf Dächern montiert werden dürfen. Biogasanlagen werden in Deutschland von unqualifiziertem Personal bedient. Es gibt gerade im Biogasbereich jede Menge Störfälle mit Austritt von giftigen Stoffen. Die folgende Bodenverseuchung und die Fischsterben interessieren niemanden.
30.000 Windräder stehen in Deutschland und was der TÜV-Verband darüber schreibt, erinnert an Zustände in einem Dritte-Welt-Land.
Wir lesen in einer Pressemitteilung: „Nach Berechnungen des TÜV-Verbands kommt es zu rund 50 gravierenden Schäden an Windenergieanlagen pro Jahr. ,Unfälle wie abknickende Türme, berstende Rotorblätter oder Brände nach Blitzschlag sind ein Sicherheitsrisiko für Menschen und Umwelt, zumal Windparks immer näher an Straßen und Siedlungen heranrücken‘, sagte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbandes. ,Im Grunde ist es nur eine Frage der Zeit, bis bei einer Windrad-Havarie Menschen zu Schaden kommen.“ Der TÜV-Verband fordert daher, Windkraftanlagen wie Tankstellen, Aufzüge oder Druckbehälter in den Regelungsbereich der Betriebssicherheitsverordnung aufzunehmen und mindestens alle zwei Jahre nach verbindlicheren Vorgaben zu überprüfen.“
Das muss man sich mal vorstellen: Vor 2004 gebaute Anlagen wie die in Bockelwitz müssen überhaupt nicht vom TÜV geprüft werden. Später gebaute Anlagen müssen alle zwei Jahre geprüft werden. Aber Prüfung ist nicht Prüfung. Noch mal der TÜV: „Allerdings können die Betreiber diesen Zeitraum auf vier Jahre verlängern, wenn sie die Anlage regelmäßig warten. ,In der Praxis führt das dazu, dass die Sicherheit der neueren Windräder nur alle vier Jahre von unabhängiger Seite überprüft wird‘, sagte Bühler. Dieser Zeitraum sei aus Sicht des TÜV-Verbands eindeutig zu lang. Zudem gibt es keine Vorgaben zur Kompetenz und Unabhängigkeit der Sachverständigen. Darüber hinaus müssten die Prüfinhalte konkretisiert werden.“
Das heißt: Alle vier Jahre kommt ein (selbsternannter?) Prüfer von einem vermutlich den Grünen nahestehenden Prüfinstitut und schaut sich das Rad an. Das Ergebnis dürfte klar sein, denn es ist nicht geregelt, „welche Qualifikation die Sachverständigen erfüllen und was die Prüfer im Detail untersuchen müssen“ (TÜV). Diese Auffassung bestätigt – natürlich unabsichtlich – der Bundesverband Windenergie (BWE), in dem auch 50 Prüffirmen Mitglied sind. Der Verband warnt davor, die „etablierten Wartungssystematiken unterbrechen zu wollen“ und nach den Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung zu prüfen.
Das sind doch Zustände wie im Irrenhaus. Wenn diese unsicheren Anlagen das Rückgrat der Energieversorgung Deutschlands sein sollen, dann bleibt dieser Regierung der Vorwurf nicht erspart, dass sie in der Energiepolitik grob staatsgefährdend gehandelt hat. Auf unsere Qualitätsmedien dürfen sich Bürger nicht verlassen, denn die sind selbst grün.
„Ohne TÜV geht’s auch“ lautet etwa der Kommentar eines einfältigen Schreiberlings namens Axel Meyer in der Ostsee-Zeitung vom 10. September 2018. Meyer meint wirklich, „es ist fraglich, ob eine Pflicht zur Prüfung durch den TÜV die Sicherheit der Anlagen tatsächlich erhöhen würde.“
Mit dem Argument lässt sich auch die Abschaffung der Prüfpflicht für Autos fordern. Meyer meint, gemessen an der Gesamtzahl von 2.000 Windrädern in Mecklenburg-Vorpommern seien die drei abgebrannten Anlagen „verschwindend gering“. Entweder ist dieser Meyer restlos verdummt (NRW-Abitur?) oder wird von der Windkraftindustrie bezahlt.
Uneinsichtig und arrogant hält die Bundesregierung die Hand über die grünen Investoren und lässt zu, dass Menschenleben in Gefahr geraten. Die WELT am Sonntag berichtete am 19. August 2018: „Einen ,verpflichtenden TÜV für Windräder auf Basis der Betriebssicherheitsverordnung‘ halte man nicht für nötig, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium jetzt als Reaktion auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion.
Allerdings scheinen der Regierung auch sonst nicht viele Informationen vorzuliegen. Auf die Frage, wie viele Havarien von Windrädern es in den vergangenen drei Jahren bundesweit gegeben habe, musste das Ministerium passen: ,Der Regierung liegen für Deutschland keine vollständigen Zahlen über Havarien von Windenergieanlagen vor.‘ Windkraftkritische Bürgerinitiativen führen hingegen seitenlange Listen mit Windkraft-Unfällen. Die aus Presseberichten zusammengestellte Übersicht führt allein für 2018 bisher 15 Windrad-Havarien auf, darunter Blitzeinschläge, Brände und abgerissene Rotorblätter.“