Wirtschaftsweiser Bofinger für Ankauf von Staatsanleihen. Es sei richtig, dass die EZB jetzt alles Notwendige tue, um den Euro zu erhalten. Die EZB sei momentan "die einzige handlungsfähige Institution im Euroraum".
Der Ökonom und Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat sich für den Ankauf von Staatsanleihen aus Euro-Krisenländern durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgesprochen. "Der Kauf von Staatsanleihen ist das Instrument der EZB und das sollte sie einsetzen", sagte Bofinger gegenüber "Cicero Online". Es sei richtig, dass die EZB jetzt alles Notwendige tue, um den Euro zu erhalten. Die EZB sei momentan "die einzige handlungsfähige Institution im Euroraum".
Die Gefahr, das Deutschland der europäischen Schuldenkrise nicht mehr gewachsen sein könnte, sieht der Wirtschaftsweise hingegen nicht. "Ich sehe kein Problem, dass wir das stemmen", sagte Bofinger. "Das sehen die Märkte genauso, die trotz wachsender Garantien Deutschland zu immer niedrigeren Zins Geld zur Verfügung stellen". Gleichzeitig warnte der Ökonom vor den Gefahren für die Demokratie, sollten im Zuge der Eurokrise in Staaten wie Griechenland oder Spanien breite Bevölkerungsschichten verarmen.
"Wenn in Ländern die Wirtschaft kollabiert, ist das immer Nährboden für extreme Bewegungen". In Griechenland sei das ein Punkt, den man ernst nehmen müsse. "Wenn es nicht gelingt, die Lage im Land zu stabilisieren, ist das für die Demokratie gefährlich". Je schlechter die wirtschaftliche Lage in dem Land sei, "desto eher tendieren die Menschen zu extremen Parteien."