Aufruhr bei der Deutschen Bank wegen Äußerung des Ex-Vorstandschefs in kleinem Kreis: Ackermann soll seine Nachfolger "Loser" genannt haben. Von Anfang an hatte sich Ackermann gegen die Doppelspitze gestellt – und den Aufsichtsrat vor Risiken aus dem Investmentbanking gewarnt.
Die neue Führungsspitze der Deutschen Bank kämpft inmitten des Konzernumbaus mit Störfeuer aus dem Lager des früheren Vorstandschefs Josef Ackermann. Bankintern sorgen angebliche Äußerungen des früheren Konzernchefs über das Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen für Aufruhr. In einer kleinen Runde habe Ackermann Jain und Fitschen als „Loser“ (Verlierer) bezeichnet, erfuhr die Financial Times Deutschland (Mittwochausgabe) aus Kreisen des Geldinstituts.
Von Anfang an hatte sich Ackermann gegen die Doppelspitze gestellt – und den Aufsichtsrat vor Risiken aus dem Investmentbanking gewarnt. Dieses wird von Jain verantwortetet. Unter anderem durch die Affäre um den Interbankenzins Libor sehe sich der Ex-Chef nun in seiner Kritik bestätigt, hieß es weiter. Die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar dazu ab, Ackermann war nicht erreichbar.
Die Reibungen erschweren den ohnehin holprigen Start für Jain und Fitschen. Zehn Jahre hatte Ackermann an der Spitze der Bank gestanden, Anfang Juni schließlich übernahm das neue Führungsduo. Anonyme Insider, die dem Ackermann-Lager zugerechnet werden, hatten sich in den vergangenen Wochen in den Medien wiederholt kritisch geäußert. Ihre Attacken zielten vor allem auf Jain und dessen Rolle im Libor-Skandal. Die Deutsche Bank steht im Verdacht, an der Manipulation des Zinssatzes beteiligt gewesen zu sein.