BND-Informationen helfen syrischen Rebellen im Kampf gegen Assad-Regime. Deutsches Spionageschiff kreuzt vor syrischer Küste. „Wir können stolz darauf sein, welchen wichtigen Beitrag wir zum Sturz des Assad-Regimes leisten“, erklärte ein BND-Mann.
Deutschland spielt im Syrien-Konflikt eine weitaus größere Rolle als bislang bekannt. Wie BILD am SONNTAG berichtet, kreuzt ein Spionageschiff der Deutschen Marine vor der syrischen Küste. Dieses sogenannte „Flottendienstboot“ hat modernste Spionagetechnik des Bundesnachrichtendienstes (BND) an Bord. Damit lassen sich Truppenbewegungen bis zu 600 Kilometer tief in Syrien beobachten.
Die gewonnenen Erkenntnisse, etwa über militärische Operationen der Assad-Armee, werden an amerikanische und britische Partnerdienste weitergegeben. Von dort aus gelangen auch Informationen an die syrische Befreiungsarmee.
Nach Informationen von BILD am SONNTAG sind zudem BND-Agenten im türkischen Nato-Stützpunkt in Adana stationiert. Von dort aus hören sie Telefonate und Funkverkehr aus Syrien ab. Daneben wird der informelle Kontakt zu Quellen im direkten Umfeld des Assad-Regimes gehalten. „Kein westlicher Geheimdienst hat so gute Quellen in Syrien wie der BND“, sagte ein US-Geheimdienstler zu BILD am SONNTAG.
Innerhalb des BND und der Bundesregierung wird die Rolle des Dienstes bei der internationalen Zusammenarbeit als große Auszeichnung wahrgenommen. „Wir können stolz darauf sein, welchen wichtigen Beitrag wir zum Sturz des Assad-Regimes leisten“, erklärte ein BND-Mann gegenüber dem Blatt.
Linke: Der deutsche Einsatz vor Syrien ist rechtswidrig
Scharfe Kritik am Einsatz der deutschen Bundesmarine vor Syrien übt die Linkspartei. „Das ist eine verdeckte Kriegsbeteiligung, ohne Zustimmung des Bundestags, und damit rechtswidrig“, sagte der Vizeschef der Linksfraktion im Bundestag, Ulrich Maurer, der Berliner Zeitung (Montagsausgabe). „ Kanzlerin und Verteidigungsministerin werden viele Fragen zu beantworten haben“. Die deutsche Einmischung sei „ein Spiel mit dem Feuer“. Maurer: „Es gibt nur eins: sofortiger Abzug aus der Konfliktzone.“