Der Übernahme-Poker um das Rhön-Klinikum geht weiter. Angeblich bereitet der Konkurrent Sana ein Übernahmeangebot vor. Die Schmerzgrenze soll angeblich bei 18 Euro liegen. Damit geht der Kampf um die Klinik-Kette in eine weitere Runde.
Das Rhön-Klinikum war in letzter Zeit schon des öfteren Ziel eines Übernahme Kampfes. Vor einigen Wochen scheiterte Fresenius jedoch an einem Minderheitsaktionär, welcher verhinderte, dass Fresenius die 90% Marke überschritt. Doch nun geht der Kampf in eine neue Runde und ein neuer Bieter ist aufgetaucht.
Wie manager magazin online aus Finanzkreisen erfuhr, arbeitet Michael Philippi, Chef des viertgrößten deutschen Krankenhauskonzerns Sana, an einem Übernahmeangebot für den im MDAX notierten Konkurrenten.
Philippi habe seine Pläne bereits mit seinen Anteilseignern - rund 30 privaten Krankenversicherungsunternehmen - abgestimmt, heißt es weiter in den Kreisen. Die Assekuranzfirmen versuchten derzeit, Rhön-Aktien außerhalb der Börse aufzukaufen. Im Moment sollen sie etwa 7 Prozent des Kapitals kontrollieren.
Philippi, dessen Unternehmen selbst keine Rhön-Papiere besitzt, könne jederzeit auf das Paket seiner Aktionäre zugreifen. Seinen Übernahmeversuch will er starten, wenn er Zugriff auf etwa 20 Prozent der Rhön-Aktien hat. Sana und Philippi wollen dazu keine Stellung dazu nehmen.
Zuletzt war Fresenius mit einer Übernahme gescheitert. Der Gesundheitskonzern Fresenius wird kein weiteres Angebot zur Übernahme des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum vorlegen. Wie "Die Welt" aus Finanzkreisen erfuhr, sollen Vorstand und Aufsichtsrat einvernehmlich entschieden haben, von einer Röhn-Übernahme vorerst abzusehen.
Fresenius ist damit am Widerstand des Konkurrenten Asklepios gescheitert. Bereits der erste Versuch einer Übernahme von Rhön-Klinikum war im Frühsommer nicht gelungen, nachdem Asklepios-Eigner Bernard Broermann überraschend rund fünf Prozent der Rhön-Aktien gekauft und so verhindert hatte, dass Fresenius mehr als die geplanten 90 Prozent des Klinikbetreibers erwerben konnte, die für eine beherrschende Stellung im Unternehmen laut Rhön-Satzung erforderlich sind.
Seither hat Fresenius geprüft, lediglich 50 Prozent und eine Aktie zu übernehmen. Diesen Plan hat das Unternehmen aber verworfen. Eine intensive Analyse habe ergeben, dass eine stabile Führung des Unternehmens in der jetzigen Konstellation mit weniger als 90 Prozent nicht gewährleistet werden könne, sagte eine mit den Vorgängen Person. "Ohne die unternehmerische Führung, für die 90 Prozent erforderlich sind, kann Fresenius sein Ziele nicht erreichen."