Ist das nicht paradox? Überall in den Medien wird bereits getrommelt, dass der Euro untergeht oder die Inflation massiv zunehmen wird, trotzdem geben sich die Sparer mit den derzeitigen Minizinsen zufrieden und vertrauen auf die „Sicherheit“ ihrer Geldanlagen.
Von Walter K. Eichelburg
Ja, der Euro lebt immer noch, man wird sehen für wie lange. In den Medien wird jetzt sein baldiges Ende angekündigt und die Sparer werden gewarnt, ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen. Aber diese wissen nicht, was sie tun sollen, die Mehrheit wartet ab. Einige gehen in Immobilien, leider nur wenige in Gold. Der Goldpreis hatte am Freitag in Euro mit 1388 / Unze ein neues Rekordniveau erreicht. Dieses Allzeithoch rückt das Edelmetall wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Dann wird es für die Sparer auch wieder interessanter, denn diese gehen dummerweise nur in etwas hinein, was im Preis steigt.
Die Immobilisierung der Sparer:
Da erschien dieser Tage eine Artikel in der Welt: „Deutsche sitzen in der Euro-Krise auf ihrem Geld“:
Die Deutschen pfeifen in der Krise auf Rendite und halten lieber ihr Geld sicher beisammen. Das hat die aktuelle Verbraucheranalyse (VA) 2012 der ("Die Welt", "Bild") und der Bauer Media Group ergeben, die in Hamburg vorgestellt wurde. Das traditionelle Sparbuch steht demnach besonders hoch im Kurs. Auch wenn es kaum mehr Gewinn abwirft, halten fast 70 Prozent der Bundesbürger daran fest. Außerdem gefragt sind sichere Anlagen mit wenig Verlustrisiken wie etwa Lebensversicherungen, Sparverträge, Bausparverträge und Immobilien.
Ist das nicht paradox? Überall in den Medien wird bereits getrommelt, dass der Euro untergeht oder die Inflation massiv zunehmen wird, trotzdem geben sich die Sparer mit den derzeitigen Minizinsen zufrieden und vertrauen auf die „Sicherheit“ ihrer Geldanlagen.
Einen richtigen Run auf die Banken haben wir bisher richtig erst in Griechenland gesehen, denn dort ging das Gespenst eines Euro-Austritts um. Kapitalabzüge gab es auch bei bestimmten spanischen Banken, sowie eine massive Flucht des Grosskapitals aus dem Land, teilweise auch in Italien.
Aber in Deutschland und Österreich glaubt man grossteils noch fest an den Euro und lässt auch Millionenbeträge auf Bankkonten und in Finanzprodukten liegen, wo sie von der Inflation entwertet werden. Man glaubt auch noch an die „offizielle Inflationrate“ von 2% oder so im Jahr, auch wenn man selbst die Preissteigerungen überall spürt. Real dürfte die Inflation derzeit bei 7% liegen, nach 10% in 2011. Es gibt aber schon Menschen, die die Geldentwertung spüren und ihre Häuser renovieren, oder in den falschen sicheren Hafen Immobilien gehen. Aber einen richtigen Crack-Up-Boom gibt es noch nicht, denn dann wären die Läden auf der Stelle ausverkauft, so viel Geldvermögen ist vorhanden.
Die Masse der Sparer ist also unendlich dumm. In Gold und Silber geht man nicht, trotz massiver Preissteigerungen in den vergangenen Jahren, weil man es nicht kennt – noch nicht.
Gold hebt ab:
Der Goldpreis in US-Dollar liegt derzeit bei $1775/oz, also ca. $200 höher als noch vor 3 Monaten. In Euro ist der Goldpreis derzeit bei €1380/oz, um €120 höher als vor 3 Monaten und um €210 höher als vor einem Jahr. Auch Silber ist um $7 in 3 Monaten auf $34/oz schön gestiegen, in Euro um über €5 auf €27. Dagegen sind die Zinsen auf ein Sparbuch mickrig und erreichen oft gar nicht die offizielle Lügen-Inflationsrate.
Alle wirklichen Gold-Experten schreiben schon seit Monaten vom grossen Goldpreis-Ausbruch, der Gold auf über $2000/oz noch in 2012 bringen sollte – selbst ohne Systemcrash. Preisdrückungsversuche in der letzten Zeit dürften fehlgeschlagen sein, das Goldkartell versucht offenbar nur mehr, einen schnellen Preisanstieg zu verhindern.
Prognose: die Masse der Sparer wird erst in Gold hineinwollen, aber dann mit aller Kraft, wenn der Goldpreis bereits auf $10000/oz steht und der Euro untergeht. Das ist immer so. Das Smart Money dagegen sammelt schon seit Jahren die immer noch billigen Rettungsboote aus Gold und Silber ein.