In den letzten Jahren sind viele Menschen nach Deutschland zugewandert, aber viele verlassen Deutschland auch wieder: Im Jahr 2017 kamen 1,39 Millionen Ausländer nach Deutschland, davon waren 850.000 EU-Bürger.
Gleichzeitig wurden 708.000 Fortzüge registriert. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) berichten.
Unterm Strich blieben damit hierzulande nur 680.000 der Zuwanderer, wovon wiederum zwei Drittel aus EU-Staaten kamen. Die Nettozuwanderung lag seit 2014 jährlich kontinuierlich jeweils über einer halben Million.
Unter den Abwanderern sind laut IW besonders viele hoch qualifizierte Fachkräfte. Familien mit mehr als zwei Kindern kehren dabei seltener zurück und lassen sich häufiger einbürgern - auch mit dem Wunsch, den Kindern eine Perspektive in Deutschland zu bieten.
"Die Zuwanderung von Fachkräften wird für Deutschland in Zukunft immer wichtiger, um die Folgen des demografischen Wandels am Arbeitsmarkt und bei den Sozialversicherungen abzumildern", sagte Wido Geis-Thöne, IW-Ökonom und Autor der Studie.
Mit Blick auf den demografischen Wandel sei es wichtig, nicht nur Fachkräfte aus dem Ausland zu werben, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie langfristig im Land bleiben. Ein wichtiger Schritt dazu sei das Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte sowie flankierende Programme, Menschen in Deutschland besser zu integrieren.
Foto: Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur