So etwas gab es an den Märkten noch nie: dem Weihnachtscrash am halben US-Handelstag am 24. Dezember, folgte gestern ein 1.000-Punkte (5%) Anstieg im Dow Jones, was den größten Punkteanstieg der Geschichte des DOW bedeutet.
Mit einem heute schon „legendären“ Tweet brachte Donald Trump die Märkte Heilig Abend ins Taumeln, in dem er u.a. die FED als unfähig darstellte, da sie „kein Gefühl für den Markt“ habe und weder „notwendige Handelskriege“, oder einen starken Dollar, noch die Haushaltsblockade der Demokraten wegen der Grenze (Anm. zu Mexiko) begreifen. Die FED sei wie ein kraftvoller Golfer, der nicht trifft, weil er kein Gefühl habe - der nicht Putten kann.
Original vom 24.12.:
„The only problem our economy has is the Fed. They don’t have a feel for the Market, they don’t understand necessary Trade Wars or Strong Dollars or even Democrat Shutdowns over Borders. The Fed is like a powerful golfer who can’t score because he has no touch - he can’t putt!“
In einem weiteren Tweet bekamen auch die „Fake News“ frohe Weihnachten gewünscht.
Original: „I hope everyone, even the Fake News Media, is having a great Christmas! Our Country is doing very well. We are securing our Borders, making great new Trade Deals, and bringing our Troops Back Home. We are finally putting America First. MERRY CHRISTMAS! #MAGA
Als der Kollaps am US-Aktienmarkt an Heilig Abend nur durch den verkürzten Handel beendet wurde, rauschten in Asien die Kurse ebenfalls in den Keller. Der Nikkei verlor zwischendurch crashartige 5%, bevor die Erholung einsetze. Die gestrige, scharfe Reaktion nach oben an der Wall Street, könnte den Kelch am DAX vorbeireichen, der im außerbörslichen Handel schon mit 10.000 Punkte taxiert wurde.
Die gestrige Rallye könnte der Beginn einer Gegenreaktion gewesen sein, an der auch Trump nicht unschuldig gewesen ist. Er meinte mitten im Crash, dass es eine „hervorragende Zeit“ sei, um „jetzt Aktien zu kaufen“.
Fazit: Die völlig irren Handelstage zu Weihnachten hatten sich mit dem massiven Ausverkauf seit Anfang Dezember angedeutet.
Gold konnte die 200-Tage-Linie bei 1260 USD überwinden. Wir rechnen damit, dass die Tiefs am US-Aktienmarkt kurzfristig gesehen wurden. Weitere Rückschläge im Frühjahr jedoch nicht ausgeschlossen. Trump schob der FED nochmals die Schuld in die Schuhe und diese dürfte angesichts der Turbulenzen nun in der Tat mehrfach überlegen, ob sie weitere Zinsschritte nach oben unternimmt. Ansonsten könnte eine unserer „verrückten“ Prognosen, nämlich das Trump FED-Chef Powell 2019 feuert, doch noch Realität werden. Zuzutrauen ist es diesem Präsidenten, der die Märkte wie niemand vor ihm in Atem hält, allemal.