Vertrauensverlust nicht nur bei den Inhalten, sondern auch an der Börse. Deutsche Medienaktien verloren in diesem Jahr zwischen 25% und 50%.
Ein Chart sagt mehr als 1000 Worte. Entwicklung deutscher Medien-Aktien in diesem Jahr:
Axel Springer: -25%
Wenn der Klassenprimus mit einem Minus von 25 Prozent aus dem Jahr geht, sagt das viel über das Anlegervertrauen in der Medien-Branche aus. Obwohl die vorgelegten Zahlen nur leicht schwächer waren überwiegt an der Börse generelles Mißtrauen. Besonders die Auflagenzahlen bei der BILD gehen kontinuierlich zurück.
Ströer (t-online.de) -32%
Vor drei Jahren haben die Kölner von der Telekom T-Online übernommen, das 2017 mit dem ehemaligen Spiegel Online-Chef Florian Harms verstärkt wurde, um als “digitales Leitmedium” wahrgenommen zu werden. Börsianer sehen das offenbar anders. Das neue "Leitmedium" floppt.
RTL Group: -31%
Mit den Einschaltquoten sinkt der Kurs. Fernsehen ist immer mehr out. Die Jugend guckt Youtube. 2018 hatte das Deutschland-Geschäft der Gruppe erkennbar geschwächelt und damit zur immer weiteren Erosion der Aktie beigetragen, die sich seit den Höchstkursen 2015 inzwischen mehr als halbiert hat.
ProSiebenSat.1: -46%
Die Zuschauer wenden sich ab, Werbeeinnahmen gehen drastisch zurück. 2016 notierte die Aktie noch bei 50 Euro. Danach ging's bergab. 2018 flog das Unternehmen aus dem DAX. Nach erdrutschartigen Jahresverlusten von 47 Prozent notiert die ProSiebenSat.1 am Jahresende nur noch bei 15 Euro, nachdem die Aktie im Frühjahr noch gut 30 Euro kostete.