Euro-Krise treibt reiche Deutsche ins Gold: Je höher Einkommen und Vermögen, um so mehr wollen die Deutschen das gelbe Edelmetall auch kaufen. Unter den Haushalten mit geringem und mittlerem Einkommen ist das Interesse an künftigen Käufen geringer als noch vor einem Jahr.
Die deutschen Privathaushalte besitzen 393 Milliarden Euro an Gold. Diese Zahlen stammen aus einer dem Handelsblatt (Dienstagausgabe) vorliegenden Studie der Steinbeis-Hochschule, durchgeführt im Auftrag des Edelmetallproduzenten Heraeus. Die Uni befragte im dritten Quartal 2000 Privatpersonen.
In den nächsten drei Jahren gehen die Kaufpläne weit auseinander. Je höher Einkommen und Vermögen, um so mehr wollen die Deutschen das gelbe Edelmetall auch kaufen. Unter den Haushalten mit geringem und mittlerem Einkommen ist das Interesse an künftigen Käufen geringer als noch vor einem Jahr. Nur knapp sechs Prozent geben an, in den nächsten drei Jahren „sicher“ zu kaufen. Anders die Vermögenden mit einem Netto-Einkommen über 4000 Euro monatlich: Hier wollen 24 Prozent ihre Goldbestände aufstocken.
Nur rund die Hälfte der Goldbesitzer deponiert das Edelmetall bei einer Bank oder bei einem spezialisierten Anbieter. Jeder Zweite bewahrt sein Gold zu Hause. Jeder Erwachsene besitzt im Schnitt 55 Gramm Goldschmuck und 62 Gramm Barren und Münzen. Das sind zusammen 117 Gramm im Wert von 5065 Euro. Inklusive goldbezogener Wertpapiere hat jeder Deutsche im Durchschnitt Metall für 5750 Euro. Das sind immerhin deutlich über 100 Milliarden Euro mehr als vor einem Jahr. Gold hat jetzt einen Anteil von 3,9 Prozent am Gesamtvermögen.