Bayer hat in den USA auch den dritten wichtigen Prozess um angeblich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto verloren. Ein Gericht verurteilte den Konzern auf 2 Mrd. Dollar Schadenersatz. 11.000 weitere Klagen anhängig.
Geklagt hatte das Ehepaar Alva und Alberta Pilliod in den USA. Sie sind beide über 70 Jahre alt und an Lymphdrüsenkrebs erkrankt - sie machen dafür die jahrzehntelange Verwendung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup verantwortlich. Ihre Anwälte hatten über eine Milliarde Dollar Strafschadensersatz gefordert. Nach Bekanntgabe des Urteils sprachen die Anwälte von einem "historischen" Strafmaß.
Steingards Morning Briefing:
Ab irgendeinem Punkt ist es gleichgültig, ob ein Vorstand das Risiko kommen sah oder nicht. Fest steht jedenfalls: Das Risiko der Monsanto-Übernahme ist zur Gewissheit geworden. Heute Nacht hat zum dritten Mal ein US-Gericht Bayer für schuldig befunden. Glyphosat erzeuge Krebs, sagten die Geschworenen und verurteilten das Unternehmen von CEO Werner Baumann zu einer Strafzahlung von zwei Milliarden Dollar. Über 11.000 weitere Kläger warten nun auf Entschädigung. Und das Unternehmen hat bisher für niemanden eine Rückstellungen getätigt. Bayer befindet sich moralisch, juristisch und finanziell auf der abschüssigen Bahn.