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Carsharing fährt gegen die Wand

Es wurde als Zukunft für urbane Mobilität gepriesen. Doch Carsharing rechnet sich nicht. Die Autos kommen oft verdreckt oder beschädigt zurück, klagen Anbieter. Immer mehr Firmen ziehen sich zurück.

 

Carsharing wird gern als die Zukunft für urbane Mobilität gepriesen. Doch das Geschäftsmodell scheint nicht zu funktionieren. Viele Autofirmen haben sich still und leise zurückgezogen. Schon 2017 hatte Citroen sein mit großen Ambitionen in Berlin gestartetes Projekt nach schmerzhaften Verlusten aufgegeben.

Ein Flottenmanager sagte unterdessen der F.A.Z.: „Carsharing funktioniert einfach nicht. Die Autos werden rücksichtslos behandelt, verdreckt, beschädigt, irgendwo abgestellt. Viele Menschen kümmern sich eben nicht um Sachen, die nicht ihre eigenen sind. Unser Aufwand ist viel zu hoch“.

Reaktionen

Ramin Peymani: Am Problem des Carsharings sieht man sehr schön, warum der Sozialismus immer wieder scheitert. Es ist der Faktor Mensch. Nur, wo Anstrengung belohnt wird, entsteht Wohlstand. Nur, wo jemand etwas Eigenes schafft, will er es auch pflegen und bewahren.

Man hatte vier Jahrzehnte lang Zeit, das in Deutschland zu studieren und die irre Idee des Sozialismus ein für alle Mal zu beerdigen. Doch leider sind die heutigen Aktivisten alle zu jung. Sie kennen die ehemalige DDR nur aus dem Geschichtsbuch.

Diejenigen, die es wissen müssten, weil sie alt genug sind, versuchen es trotzdem immer wieder und reden sich ein, dass es diesmal klappt. Jetzt aber wirklich. Muss doch irgendwann mal.

 

Carlos Gebauer: Für Renate Künast ist es vielleicht nur ein weiterer Beweis für die Folgen des menschengemachten Klimawandels. Wer hingegen die Geschichte der Menschheit und insbesondere die des Eigentums demütig studiert hat, der weiß: Nicht nur mit den eigenen Schlittschuhen geht der Mensch besser um als mit geliehenen.

Der Aufwand, den man betreiben muß, um einen Gegenstand zu Eigentum zu erwerben, ist uns bei jeder anschließenden Nutzung bewußt. Lasse ich das teure Handy fallen, dauert es wieder Monate, bis ich mir ein neues leisten kann. Deswegen bin ich vorsichtig damit. Was hingegen allen gehört, gehört niemandem. Deswegen tendieren Straßenbahnsitze und Carsharing-Autos zustandstechnisch immer in Richtung Bahnhofstoilette. Der Nichteigentümer denkt: Nach mir die Sintflut. "Verlassen Sie diesen Mietwagen so, wie Sie ihn vorzufinden wünschen"? Netter Versuch.

Mit Wohnungen verhält es sich übrigens nicht anders. Wer das nicht weiß, der betrachte den Zustand, in dem sich die staatseigenen Immobilien der DDR 1989 befunden haben. In unserer Verfassung heißt es bekanntlich: "Eigentum verpflichtet." Was meistens übersehen wird, ist der Gedenke dahinter: Kein Eigentum verpflichtet zu nichts. Und genau deswegen rechnet sich Carsharing nicht.

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