USA: Repo-Sätze stiegen auf 10%. Drohte ein Finanzcrash? Weltbörsen im Alarm. Kommt ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump? Welche Rolle spielte John Biden in der Ukraine wirklich? Bitcoin im freien Fall.
von Andreas Männicke
Dem US Präsidenten Donald Trump droht nun ein Amtsenthebungsverfahren, weil er angeblich in einem Telefonat den ukrainischen Präsidenten Selenskxi aufgefordert haben soll, Ermittlungen gegen seinen Widersacher John Biden vorzunehmen.
Für die Demokraten ist die Abhörung des Telefonats ein gefundenes Fressen. Neben dem möglichen Amtsenthebungsverfahren muss Trump nun aber auch bei den neuen Gesprächen zur Schlichtung des Handels- und Zollkriegs mit China am 10. Oktober „liefern“, sonst droht eine Rezession in 2020.
Der noch nicht gelöste Konflikt mit dem Iran tritt daher im Moment in den Hintergrund ebenso wie der geplante Brexit am 31. Oktober.
Nun fragen sich viele Anleger, ob es einen Oktober-Crash aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten geben könnte. Die Notenbanken haben geliefert, aber reicht das aus? Gold und Silber notieren seitwärts. Der Bitcoin gab zuletzt stark nach. Die Moskauer Börse bleibt aber einer der Top-Performer unter den Weltbörsen. "Red Chips" aus Russland performen bisher besser als westliche "Blue Chips"!
Trump droht wegen der Ukraine-Affäre ein Amtsenthebungsverfahren durch die Demokraten
Dem US-Präsidenten Donald Trump droht ein von den Demokraten eingeleitetes Amtsenthebungsverfahren, weil er in einem Telefonat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi aufgefordert haben soll, neue Ermittlungen gegen seinen Widersacher Joe Biden vorzunehmen.
John Biden hatte Anfang 2018 den damaligen ukrainischen Präsidenten Poroschenko unter Druck gesetzt, den damaligen Generalstaatsanwalt Schokin, da dieser Ermittlungen gegen das Erdgasunternehmen Burisma, wo Bidens Sohn Hunter Biden im Verwaltungsrat saß.
Hunter Biden hatte keinerlei Kenntnisse im Erdgasgeschäft und wurde dort nur über die Beziehungen seines Vaters in den Verwaltungsrat von Burisma berufen. Hunter Biden ist das „schwarze Schaf“ der Familie, dem Sex- und Drogeneskapaden nachgesagt werden.
Was ist die Geschichte hinter de Geschichte?
Auf Druck von Joe Biden wurden hernach die Ermittlungen gegen das Energieunternehmen Burisma eingestellt, weil Joe Biden Poroschenko damals drohte, Milliarden-Kredite an Ukraine zu stoppen. Der damalige Generalstaatsanwalt Schokin wurde auch durch Poroschenko abgesetzt. Auch das dürfte in der Tat ein Fall des Amtsmissbrauchs durch Biden gewesen sein, denn Biden war damals immerhin schon Vize-Präsident hinter Obama.
Nun aber muss sich Trump zunächst verantworten, dass er keinen Machtmissbrauch in dem besagten mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyi im Juli betreiben habe und auch keinen Druck auf den ukrainischen Präsidenten ausgeübt hat.
Belauscht der CIA Trump?
Noch unklar ist, wer der Whistleblower war. In jedem Fall war die Abhörung illegal. Angeblich war es ein CIA-Agent, der seine Identität nicht preisgeben will.
Trumps Sondergesandte für die Ukraine Kurt Volker trat bereits zurück. Trump spricht von einer ungeheuren Hexenjagd gegen sich. In einer Video-Botschaft appelleirt er an seinen er an seine Wähler, das unredliche Vorgehen der Demokraten gegen ihn entsprechend zu würdigen.
Trump droht China erneut beim Handelsstreit
Neben dem möglichen Amtsenthebungsverfahren steht Trump am 10. Oktober unter Druck, bei US-Handelsstreit mit China endlich zu positiven Ergebnissen zu kommen, da es sonst zu einem starken wirtschaftlichen Abschwung im nächsten Jahr in den USA kommen könnte und dies will er in seinem Wahljahr tunlichst vermeiden.
Trump droht schon chinesischen Unternehmen von der New Yorker Börse zu verdammen, obwohl er hierzu gar nicht die Befugnis hat. Eskalierte der Handelsstreit mit China erneut, könnten auch die Kurse an der Wall Street einbrechen. Auch der Ölpreis würden dann strak fallen, ebenso wie Industriemetalle.
Notenbanken haben geliefert, aber reicht das?
Die Notenbanken FED und EZB haben zwar zuletzt im September wie erwartet geliefert, in dem sowohl die FED als auch die EZB die Zinsen weiter senkten. Dabei bleiben die erhöhten Minus-Zinsen der EZB sehr umstritten, weil die europäischen Banken darunter sehr leiden. Aber die Aktienmärkte nahmen dies zunächst positiv auf.
FED verhindert fast unbemerkt ein Finanzbeben
Dennoch wurde in den letzten Tagen ein Finanzbeben an der Wall Street verhindert, indem die FED täglich 75 Milliarden US-Dollar in den Markt pumpte, um ein starkes Ansteigen der Repo-Sätze der FED im Zaum zu halten.
Repo-Geschäfte sind Rückkaufvereinbarungen für US-Staatsanleihen, bei denen Wertpapiere gegen Liquidität verkauft werden, mit der Vereinbarung, dass dies zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgekauft wird. Meistens sind dies Übernachtgeschäfte der Banken.
Die Zinssätze waren am 24./25. September auf über 10 Prozent nach oben geschossen. Die Repo-Sätze waren stark gestiegen, weil es kaum Nachfrage nach amerikanischen Staatsanleihen gab.
Dies war das erste Mal seit über 10 Jahren, dass die FED in dem Volumen von 75 Milliarden US-Dollar Geld in den Markt pumpte, um einen Anleihen-Crash zu verhindern. Zudem droht mancherorts schon wieder einen Immobilienkrise in den USA.
Iran-Krise und Brexit traten in den Hintergrund, blieben aber eine Gefahr
Durch das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump gerieten die Iran-Krise und der bis 31. Oktober geplante Brexit in den Hintergrund. Aber auch hier bedarf es noch nach einer Lösung.
Trotz all dieser Unsicherheitsfaktoren hielten sich die Aktienmärkte bisher noch sehr stabil. Der DAX verharrte stabil bei 12.330 Indexpunkten und der Dow Jones-Industrial Index bei 26.820 indexpunkten, was nur etwa 500 indexpunkte vom Allzeit-Hoch entfernt ist. Dennoch fragen sich jetzt viele Anleger, ob es im Oktober zu einem Crash kommen könnte, wenn die Unsicherheiten und Problem sich noch verschärften sollten.
Moskauer Börse bleibt ein Outperformer
Einer der Top-Performer unter allen Weltbörsen blieb die Moskauer Börse mit einem Plus von über 30 Prozent beim RDX-Index, einem Kunstprodukt der Wiener Börse für russische Aktien.
Neben den dividendenstarken Aktien wie Gazprom überzeugten zuletzt insbesondere russischen Goldaktien wie Polyus Gold, da auch der Goldpreis in diesem Jahr stark anstieg. Auch der Rubel war in diesem jahr sehr stark zum Euro, zuletzt bei 70,5 EUR/RUB mit neuem Jahreshoch. Der US-Dollar stieg zum Euro auf den neuen Jahres-Hoch von 1,09 EUR/USD.
Bukarester Börse bleibt top
Viel Freude in Osteuropa macht aber auch weiterhin der Aktienmarkt aus Rumäninen. Der ROTX-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse für rumänische Aktien, stieg bereits um 27 Prozent in diesem Jahr und damit weit mehr als die Indices an der Wall Street oder als der DAX.
NorNickel profitiert von stark steigenden Nickel- und Palladiumpreisen
Der Goldpreis fiel am Freitag aber wieder unter 1500 USD/Unze und der Silberpreis unter 18 USD/Unze. Am meisten stieg in diesem jahr die Rohstoffe Nickel (+65 Prozent) und Palladium (+25 Prozent), wovon der größte Nickel- und Palladiumproduzent NorNickel profitierte.
NorNickel stieg auf ein neues Jahreshoch von 23,4 e. Aber auch die Ölaktien Surgutneftegas überzeugte mit einem Kurssprung von über 30 Prozent bei den Stammaktien, wobei die Dividende bei den Vorzügen verfünffacht wurde.
Ölpreis gibt trotz ungelöster Iran-Krise nach
Der Brentölpreis gab zuletzt non 66 auf 61 USD/Barrel nach, nachdem es einen Iran-Krieg wohl so bald nicht geben wird. dennoch bleibt die Lage im Nahen Osten angespannt, nachdem die größte Raffinerie von Saudi Aramco in Saudi-Arabien durch Drohnen stark beschäftigt wurden.
Die USA machen den Iran dafür verantwortlich.
Der Bitcoinpreis brach im September hingegen brutal von 9500 auf 7500 € ein. Zu Jahresbeginn waren aber unter 4000 €, so dass ich der Kurs immer noch verdoppelte.
Jetzt kommen die „goldigen“ Zeiten!
Der Goldpreis stieg in diesem Jahr bereits um 16 Prozent, in Euro sogar um 22 Prozent. Genau diese Entwicklung habe ich auch schon Ende Dezember vorausgesehen und daher im Börsenbrief EAST STOCK TRENDS ein Muster-Depot nur mit russischen Gold- und Silberaktien aufgemacht, das jetzt schon um 60 Prozent gestiegen ist.
Russland ist der drittgrößte Goldproduzent der Welt und die russische Notenbank kauft so viel Gold auf wie kein anderes Land der Welt. Hier hat der Präsident Putin jetzt einen wahren Goldschatz angelegt, was auch als Festung dienen soll, falls es weitere unnötige US-Sanktionen beschlossen werden.
Russland ist mit nur 12 Prozent vom BSP wesentlich geringer verschuldet als westliche Industrieländer und kann daher die nächste Krise besser überstehen als so manches westliches Industrieland. Aber abgesehen davon sind die russischen Aktien immer noch die preiswertesten Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen auf der Welt.
Seminar-Hinweis: das nächste Ostbörsen-Seminar „Go East – Hochprozentiges aus Osteuropa“ findet am 3. Dezember 2019 um 17.00 Uhr in Frankfurt/M statt. Info und Anmeldung unter https://www.eaststock.de/Dienstleistungen/Seminare.
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