Ob das neue Werk von Tesla bei Berlin jemals fertig wird steht genauso in den Sternen wie der Fortbestand des Unternehmens selbst. Hat es Elon Musk auf Milliarden-Subventionen abgesehen?
von Michael Mross
Politik und Medien reagieren geradezu überschwänglich auf die Ankündigungen von Elon Musk, bei Berlin ein neues Werk zu bauen. Doch ob die geplante Gigafactory jemals fertig wird steht genauso in den Sternen wie der Fortbestand des Unternehmens selbst.
Tesla gehört zu den hoch verschuldetsten Unternehmen der Welt. Ohne neue Kredite und Kapitalerhöhungen ist das Unternehmen extrem gefährdet. Da könnten Milliardensubventionen aus Brüssel und Deutschland vielleicht weiterhelfen.
Noch ist unklar, wieviel Geld genau fließen wird. Doch dass es eine hohe Milliardensumme sein wird, scheint klar.
Derweil muss man für die in Aussicht gestellten neu geschaffenen Arbeitsplätzen tatsächlich ein großes Fragezeichen machen. Eine Giga-Factory ist eine hoch automatisierte Fabrik, bei der keineswegs 10.000 Mitarbeiter benötigt werden. Am Ende können es auch nur ein paar 100 werden.
Unterdessen ist das letzte Wort auch für den Standort Berlin noch nicht gesprochen. Andere Länder, auch Bundesländer, bewerben sich nach wie vor. Und Elon Musk ist nicht gerade bekannt dafür, dass er Versprechen auch einhält. Er steht eher für eine gewisse Wankelmütigkeit, Sprunghaftigkeit und auch Unberechenbarkeit.
Am Ende könnte Berlin nur eine Art Poker-Karte sein, um in anderen Gegenden noch mehr Subventionen heraus zu holen, um damit dem siechenden Unternehmen frisches Kapital zuzuführen.
Mit einer geplanten Produktion von insgesamt 200.000 Autos im Jahr kann das Unternehmen jedenfalls nicht überleben. Zum Vergleich: Volkswagen produziert pro Jahr über 2 Millionen Autos. Und auch in Sachen Elektromobilität holen deutsche Unternehmen nun auf. Das könnte zu einer tödlichen Konkurrenz für Tesla werden.
Vor diesem Hintergrund sind die geplanten staatlichen Subventionen, also Steuergeld, für Tesla doch sehr kritisch zu sehen. Zumal deutsche Autobauer derzeit das Nachsehen haben. Daimler hat gerade angekündigt 10.000 Stellen zu rasieren. Doch das scheint der Politik in Berlin und Brüssel egal.