Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und seine Kollegen in den Bundesländern müssen sich auf einen dramatischen Einbruch bei den Steuereinnahmen einstellen.
Allein in diesem Jahr dürfte der Staat aufgrund der Coronakrise rund 100 Milliarden Euro weniger Steuern einnehmen als noch bei der Schätzung im vergangenen Herbst prognostiziert, berichtet das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Schätzerkreise. Der Arbeitskreis der Steuerschätzer legt am kommenden Donnerstag seine neue Prognose vor.
Das Bundesfinanzministerium ist zuletzt von Mindereinnahmen in Höhe von rund 82 Milliarden Euro ausgegangen, davon circa 33 Milliarden Euro beim Bund. Im nächsten Jahr sieht es zwar besser aus, dennoch drohen auch hier gewaltige Einbrüche: Steuerschätzer rechnen für 2021 mit 40 bis 50 Milliarden Euro Mindereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden.
Rund 20 Milliarden Euro könnten davon auf den Bund entfallen. Die Zahlen sind allerdings mit Unwägbarkeiten behaftet. Wohl selten zuvor waren die Berechnungen so schwierig wie in diesem Jahr. Das liegt nicht nur am heftigsten Wirtschaftseinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik. Die daraus resultierenden unzähligen Steuerhilfen und -stundungen für Unternehmen machen die Prognosen noch komplizierter.
Foto: 500-Euro-Geldscheine, über dts Nachrichtenagentur