Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) fordert, dass bei der Lufthansa die Arbeitsplätze sämtlicher Flugzeugführer erhalten bleiben. "Unser Ziel ist, dass alle Piloten an Bord bleiben", sagte VC-Präsident Markus Wahl dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben). Um trotz des Einbruchs im Luftfahrtgeschäft Kündigungen bei den Piloten zu vermeiden, seien unter anderem Teilzeit-Lösungen denkbar.
Solche Modelle seien auch für die Lufthansa sehr interessant, "weil diese Kollegen dann schnell wieder in Vollzeit fliegen können, wenn es wieder brummt", so Wahl. Bei der Lufthansa und ihren Tochterfirmen sind hierzulande aktuell rund 5.000 Piloten tätig.
Das Unternehmen plant, 100 Flugzeuge stillzulegen, was rechnerisch dem Abbau von insgesamt 10.000 Stellen entsprechen würde, berichten die Zeitungen. Das Lufthansa-Management und die Bundesregierung verhandeln seit Wochen über ein Rettungspaket für Deutschlands größte Airline. Ein Volumen von zehn Milliarden Euro ist im Gespräch.
Es geht um Kredite, aber auch darum, unter welchen Konditionen der Staat bei der Fluggesellschaft einsteigt. "Cockpit"-Präsident Wahl zeigt dabei Verständnis dafür, dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr Bedingungen nicht akzeptieren könne, die es unmöglich machten, das Unternehmen wieder ins Laufen zu bringen. "Eine Zinslast von allein 500 Millionen Euro ist im Gespräch. Das ist eine schwierige Größe, das kann die Lufthansa lähmen."
Für den VC-Präsidenten ist aber auch klar: "In dem Moment, da Steuergeld mobilisiert wird, muss eine wie auch immer geartete Arbeitsplatzgarantie damit verknüpft werden. Staatsgeld darf nicht genutzt werden, um Arbeitsplätze abzubauen."
Foto: Lufthansa-Maschine, über dts Nachrichtenagentur