Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat angesichts des drastischen Exporteinbruchs im April davor gewarnt, die aktuelle Konjunkturschwäche in Deutschland zu unterschätzen.
"Der starke Einbruch der Exporte zeigt die starke Verwundbarkeit der deutschen Volkswirtschaft", sagte Fratzscher der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Die meisten der neuen Wirtschaftsprognosen sind noch zu optimistisch. Viele realisieren nicht, dass der Neustart der Wirtschaft schmerzvoll und langsam vonstattengehen wird", sagte der DIW-Präsident.
"Die große Offenheit beim globalen Handel ist in Krisenzeiten eine Schwäche für Deutschland", so Fratzscher. "Auch deshalb muss es in Deutschlands Interesse sein, die Erholung der europäischen Wirtschaft durch einen überzeugenden Wiederaufbaufonds zu unterstützen und globale Handelskonflikte mit China und den USA zu vermeiden", sagte der Ökonom.
Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur