Im Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard hat sich nach dem früheren Konzernchef Markus Braun ein weiterer zentraler Beschuldigter den deutschen Strafverfolgern gestellt.
Der Chef einer Wirecard-Tochter aus Dubai sei nach München gekommen und dort verhaftet worden, teilte die Staatsanwaltschaft in der bayerischen Landeshauptstadt am Montag mit. Ihm würden besonders schwerer gemeinschaftlicher Betrug sowie Beihilfe zu anderen Straftaten vorgeworfen. Schwerer Betrug kann mit zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Der Mann arbeitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft bisher als Leiter der Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East. Die Konzerntochter in den Vereinigten Arabischen Emiraten spielte eine wichtige Rolle im Asiengeschäft des pleite gegangenen Konzerns. Die Strafverfolger befürchteten, dass der Manager Beweismittel beiseite schaffen oder Zeugen beeinflussen könnte. In Asien vermisst Wirecard einen Betrag von 1,9 Milliarden Euro in seiner Bilanz und hat die Vermutung geäußert, das das in der Bilanz verbuchte Geld wahrscheinlich gar nicht existiert.