Die Idee eines deutschen Weltraumbahnhofs wird konkret. Vor einer Woche habe sich auf Initiative des Industrieverbands BDI ein Unternehmenskonsortium gegründet, welches Raketen-Starts aus Deutschland ins All ermöglichen will, berichtet das "Handelsblatt".
Beteiligt an der German Offshore Spaceport Alliance GmbH (Gosa) sind demnach der Bremer Raumfahrtkonzern OHB, die Reederei Harren & Partner, die Media Mobil GmbH und die Tractebel DOC Offshore GmbH.
Dass das Konsortium ziemlich maritim anmutet, ist Strategie: Der "Weltraumbahnhof" soll de facto ein Schiff sein, das als mobile Startrampe dient.
Erfahrungen aus dem Transport und dem Aufbau von Offshore-Windrädern in der Nordsee will das Konsortium nutzen. Künftig sollen Miniraketen Satelliten aus den nördlichsten Hoheitsgewässern Deutschlands in der Nordsee ins All schicken.
Der Vorteil: Menschen würden mit dem Lärm nicht belästigt, wenn die Raketen nur über Wasser fliegen. Gosa soll nach Aussagen von OHB-Chef Marco Fuchs ab 2023 Starts anbieten. Der Zeitplan ist ambitioniert. "Wichtig ist, dass wir andere Interessen mit einbeziehen, wie Luftfahrt, Seeschifffahrt, Umweltschutz, die ja alle von Raketenstarts betroffen wären", sagte Fuchs dem "Handelsblatt".
Auch die US-Raumfahrtbehörde NASA müsse jeweils sehr genau planen, wann und wie der Luftraum für ihre Starts gesperrt und Schiffsrouten umgelegt werden müssen.
Foto: Die Erde aus dem Weltraum aufgenommen, über dts Nachrichtenagentur