Die EU-Kommission fordert die Einführung des digitalen Euros, um die europäische Währung weltweit zu stärken. "Wir brauchen einen digitalen Euro. Das erfordert die Digitalisierung der Wirtschaft und des Finanzwesens", sagte Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der EU-Kommission, dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) und anderen europäischen Medien in Brüssel.
"Wir beobachten, dass die Bedeutung des Bargeldes schrittweise zurückgeht. Ein digitaler Euro ist eine zusätzliche Möglichkeit zum Bezahlen und Sparen." Er soll das Bargeld nur ergänzen, aber nicht ersetzen.
Die EU-Exekutive erwartet die Einführung des digitalen Euros in den nächsten Jahren. Ein genaues Datum wollte der Vertraute von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aber nicht nennen.
"Wir haben noch keinen festgelegten Zeitplan für den digitalen Euro. EZB-Präsidentin Lagarde nannte einen Zeitraum von fünf Jahren. Das ist zumindest eine Indikation", sagte Dombrovskis. Die EU-Kommission arbeitet bei der Einführung des digitalen Euros eng mit der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen. "
Wir rufen eine gemeinsame Expertengruppe ins Leben, um die institutionellen, rechtlichen und praktischen Aspekte zur Schaffung eines digitalen Euros zu klären", sagte Dombrovskis. "Wir brauchen ein koordiniertes Vorgehen zwischen der Kommission und der EZB." Sowohl Brüssel als auch Frankfurt gehen dabei behutsam vor. "Es müssen noch viele Fragen der Implikationen eines digitalen Euros – beispielsweise auf das Währungssystem oder auf den Bankensektor – in allen Details geprüft werden", so Dombrovskis.
Foto: Euromünze, über dts Nachrichtenagentur