Trotz Dementis aus Moskau: Wenn Kiew kläfft, springen die Gazetten an. Angeblich ist schon wieder eine russische Panzerkolonne in die Ukraine eingedrungen. Börsen, Politiker in Aufregung.
Die westliche Presse feuert schon wieder aus allen Rohren. Allen voran die "Huffington Post", das angebliche alternative Blatt des Burda-Verlages. Dort heißt es - wie auch in allen anderen Gazetten schon ganz in Kriegsstimmung per Live-Blog dick und fett:
Huffington Post
Ukraine-Krise: Panzerkolonne dringt von Russland in die Ostukraine ein (LIVEBLOG)
Es versteht sich von selbst, dass es dazu keinen einzigen Beleg gibt. Passt aber schön zu den Falschmeldungen einer angeblichen EU-Luftraumverletzung durch die bösen Russen in der letzten Woche.
Nur im Kleingedruckten kann man in der Huffington wie auch in der anderen Kriegstreiberpostillen lesen, dass es zumindest ein Dementi aus Moskau gibt. Nach handfesten Beweisen sucht man hier wie auch in der anderen Presse natürlich vergeblich.
Russland hat im Ukraine-Konflikt neue Vorwürfe zu Truppenbewegungen als "Provokation" zurückgewiesen.
Solche Behauptungen würden in Kiew auf Grundlage irgendwelcher Gerüchte im Internet ohne jeden Beweis aufgestellt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau der Agentur Interfax am Freitag. Er warnte davor, den ohnehin aufgeheizten Konflikt im "Südosten" der Ukraine weiter durch "provozierende Mitteilungen" zu befeuern.
Militärbeobachter in Kiew hatten von 25 000 Söldnern und russischen Soldaten gesprochen, die entweder schon auf ukrainischem Gebiet seien oder sich auf die Grenze zubewegten. Russland wirft auch der Nato vor, die Lage durch unbewiesene Behauptungen zu verschärfen.
Kremlchef Wladimir Putin hatte sich zuletzt besorgt gezeigt über den "Bürgerkrieg" in der Ostukraine. Die Situation sei am Donnerstag auch Thema bei einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe werde von ukrainischer Seite weiter geschossen.