Die Verkaufspreise im Großhandel sind im April 2021 um 7,2 Prozent gegenüber April 2020 gestiegen, und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr.
Die Großhandelspreise schlagen sich verzögert oft auch auf die Verbraucherpreise nieder, und sind damit ein Frühindikator für Inflation. Im März hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahr noch bei +4,4 Prozent und im Februar bei +2,3 Prozent gelegen, so das Statistische Bundesamt am Dienstag.
Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelsverkaufspreise im April 2021 um 1,1 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate hatte der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen.
Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen mit einem Plus von 83,6 Prozent sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+28,1 Prozent). Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel wurden im Vorjahresvergleich ebenfalls erheblich teurer (+14,5 Prozent), ebenso chemische Erzeugnisse (+10,7 Prozent).
Niedriger als im April 2020 waren auf Großhandelsebene dagegen insbesondere die Preise für lebende Tiere (-10,9 Prozent). Allerdings haben sich lebende Tiere seit Beginn des Jahres 2021 nachfragebedingt wieder verteuert, allein gegenüber März 2021 um 6,5 Prozent.
Gegenüber April 2020 preiswerter waren unter anderem auch Datenverarbeitungsgeräte, periphere Geräte und Software (-4,3 Prozent) sowie Fleisch- und Fleischwaren (-2,6 Prozent).
Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur