Die weltweite Knappheit bei Halbleitern bringt insbesondere die Autoindustrie in Bedrängnis. Jüngstes Opfer: Porsche. In manchen Fabriken ruht die Produktion.
Die weltweite Knappheit bei Halbleitern macht nun auch der VW-Sportwagenmarke Porsche zu schaffen, die zuvor vergleichsweise glimpflich durch die Chipkrise gekommen war.
Nach Informationen von Business Insider verbaut Porsche derzeit in Neuwagen etwa mechanische Verstellungen der Lenksäulen, da für elektrisch motorisierte Pendants die Chips fehlen. Wenn diese wieder verfügbar sind, will Porsche die E-Lenksäulen nachrüsten – für die betroffenen Kunden kostenlos.
Wie Business Insider überdies erfuhr, müssen einige Porsche-Neuwagen aktuell zwischengeparkt werden. „Sozusagen mit Steuergeräte-Dummies“, wie es ein Manager gegenüber dem Portal formulierte, „also mit Platzhaltern für die fehlenden Platinen und entsprechenden Bauteile“.
Diese Fahrzeuge rollen mit Verzögerung zu den Kunden.
Die Fertigung des Kompakt-SUV Macan in seinem Werk Leipzig hatte Porsche im April für eine Woche drosseln müssen. Die Produktion in der slowakischen VW-Fabrik Bratislava, in der unter anderem Porsches schwerer Geländewagen Cayenne entsteht, ruht seit dem 29. April.
Eine Porsche-Sprecherin erklärte auf Anfrage von Business Insider: „Porsche beobachtet die Lage aufmerksam und bewertet sie täglich neu. Seit Bekanntwerden des Engpasses arbeiten wir in Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern kontinuierlich und mit Hochdruck daran, Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und Auswirkungen sowie eventuelle Verzögerungen zu minimieren.“
Eine schnelle Entwarnung dürfte es nicht geben: „Aktuell gehen wir davon aus, dass die Versorgung mit Chips in den kommenden Wochen angespannt bleiben wird“, so die Porsche-Sprecherin. Zur längerfristigen Perspektive heißt es von Porsche: „Wir erwarten im zweiten Halbjahr für die Halbleiterversorgung eine Verbesserung.“