Die Negativzinsen der EZB haben die Sozialkassen im vergangenen Jahr so viel gekostet wie nie zuvor. Wie "Bild" (Montagsausgabe) unter Berufung auf Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) berichtet, beliefen sich allein die Zahlungen der Rentenkasse wegen des Negativzinses für ihre Nachhaltigkeitsrücklage auf 106 Millionen Euro.
Ein Jahr zuvor waren es noch 29 Millionen Euro gewesen.
Der Gesundheitsfonds der Krankenkassen musste seinerseits 2020 Negativzinsen in Höhe von 10,4 Millionen Euro aufbringen. Beim Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung fielen 11,6 Millionen Euro an, wie das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) mitteilte.
R+V warnt:
"Ein Leben lang gearbeitet und doch im Alter auf Unterstützung angewiesen: Altersarmut in Deutschland bedroht vor allem Menschen, die viele Jahre nur wenig verdient oder in Minijobs gearbeitet haben.
Auch wer lange erwerbslos war, ist betroffen. Obwohl heutige Rentner vermehrt über ein mittleres Einkommen verfügen, steigt das Risiko für Altersarmut bis 2036 stetig an.
Das zeigt die Studie „Entwicklung der Altersarmut bis 2036“ der Bertelsmann Stiftung vom Juni 2017. Als armutsgefährdet gilt, wer in seinem Haushalt weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung hat, also wenn das monatliche Nettoeinkommen eines Rentners unter 958 Euro liegt, so die Studie. Unter zukünftigen Rentnern steigt das Altersarmutsrisiko von 16 Prozent im Jahr 2015 auf 20 Prozent im Jahr 2036. Demnach könnte bald jeder fünfte neue Rentner von Altersarmut bedroht sein.
Die R+V Versicherung ist einer der größten Versicherer Deutschlands für Privat- und Firmenkunden und gehört zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken."
Foto: EZB, über dts Nachrichtenagentur