Der Lehrplan in Schulen ist voll von Gender und Öko. Wirtschaft wird ausgeblendet. Folge: Fast die Hälfte der Jugend weiß nicht, was "Inflationsrate" bedeutet. 83% wissen nicht, was die EZB macht. Ein Drittel kann nicht erklären, was eine Aktie ist.
Die wirtschaftliche Bildung junger Leute in Deutschland ist erschreckend gering. Das ergab eine Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) unter 700 Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren.
Mit dem Begriff "Inflationsrate" können demnach 44 Prozent der Befragten nichts anfangen; 86 Prozent der Teilnehmenden wusste nicht annährend, wie hoch die derzeitige Inflationsrate in Deutschland ist. Immerhin knapp ein Drittel (31 Prozent) kann nicht erklären, was eine Aktie ist.
83 Prozent konnten die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht benennen. Diese Ergebnisse sind eine deutliche Verschlechterung gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2018. Damals konnten mehr als die Hälfte der jungen Leute die Funktion der EZB benennen.
Was ein Investmentfonds genau ist, glaubten 41 Prozent der Jugendlichen zu wissen. Tatsächlich korrekt erklären konnten es nur 28 Prozent, ergab die Umfrage. "Diese Bildungslücken sind alarmierend und zeigen deutlich, dass Wirtschafts- und Finanzthemen einen höheren Stellenwert in den Lehrplänen erhalten müssen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, Andreas Krautscheid.
Laut der Jugendstudie wünschen sich nahezu drei Viertel der Teilnehmenden mehr Informationen in der Schule über wirtschaftliche Zusammenhänge. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) fordern die Einführung eines eigenen Unterrichtsfachs Wirtschaft. „Jugendlichen fehlt ohne ausreichende Wirtschafts- und Finanzbildung das nötige Rüstzeug, um die Welt und den Alltag zu verstehen. Es sollte Aufgabe der Schule und dort nicht zuletzt der ökonomischen Bildung sein, dieses Wissen zu vermitteln, um Jugendlichen die bestmöglichen Chancen für einen erfolgreichen Berufsstart an die Hand zu geben,“ so Krautscheid.