Die Rheinische Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft hat Kunden in Bremen und Hessen Kündigungsschreiben zukommen lassen. Die Versorgung wird am 19. Oktober eingestellt.
Die Rheinische Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft hat hunderten von Kunden in Teilen von Bremen und Hessen am Freitag überraschend Kündigungsschreiben zukommen lassen. Ab dem 19. Oktober werde man die Versorgung mit Strom einstellen, heißt es da. Das Schreiben liegt dem Handelsblatt vor. Das Unternehmen mit Sitz in Köln, vielen auch unter der Marke „Immergrün“ bekannt, hatte im September bereits mit vorübergehenden Preiserhöhungen auf die massiv gestiegenen Großhandelspreise reagiert. Einen Grund für die nun abrupte Kündigung vieler Lieferverträge nannte die Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft ihren Kunden am Freitag nicht. Für eine Stellungnahme war das Unternehmen am Freitag nicht zu erreichen.
Das Vergleichsportal Verivox bestätigt auf Anfrage des Handelsblatts über die Kündigungen informiert zu sein. Außerdem habe Immergrün bereits am 6. Oktober darum gebeten, die Vermittlung ihrer Strom- und Gastarife komplett einzustellen. „Diesem Wunsch haben wir direkt entsprochen, so dass seit dem 6.10.2021 keine Tarife mehr von Immergrün über Verivox abschließbar sind“, teilt das Verbrauchsportal mit.
Ähnliches hatte sich auch vor wenigen Wochen in Großbritannien abgespielt. Dort hatten sich Energieanbieter von Vergleichsportalen nehmen lassen, um das Neukundengeschäft zu begrenzen. Experten gehen davon aus, dass die Unternehmen sich so ein Stück weit vor den rasant gestiegenen Marktpreisen schützen wollen. Schon im September bewegte sich der Großhandelspreis teilweise über 200 Euro je Megawattstunde (MWh) Strom – der höchste Wert seit zehn Jahren. Mittlerweile hat sich der Preis verdoppelt und lag am Donnerstagabend bei 442,90 Euro pro MWh.
Michael Mross - Der Energie-Crash droht: