Die Importpreise in Deutschland sind im September 2021 um 17,7 Prozent höher gewesen als im Vorjahresmonat. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im August 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben (+19,5 Prozent gegenüber August 1980), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr hatte im August 2021 bei +16,5 Prozent gelegen, im Juli 2021 bei +15,0 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat stiegen die Importpreise im September 2021 um 1,3 Prozent. Energieeinfuhren waren im September 2021 um 107,1 Prozent teurer als im September 2020. Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist insbesondere durch seit Juli 2020 stark gestiegene Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im September 2021 um 170,6 Prozent höher. Auch Erdöl war im Vorjahresvergleich mit +75,5 Prozent deutlich teurer.
Außerdem lagen die Preise für importierte Steinkohle mit einem Plus von 135,7 Prozent erheblich über denen von September 2020. Die Entwicklung der Preise für importierte Vorleistungsgüter hatte einen fast ebenso großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesamteinfuhrpreisindex wie die der Energiepreise, so die Statistiker weiter. Vorleistungsgüter wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat zu 20,7 Prozent höheren Preisen importiert.
Gegenüber September 2020 verteuerten sich vor allem gesägtes und gehobeltes Holz (64,6 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+60,9 Prozent), Eisenerze (+53,9 Prozent), Rohaluminium (+50,7 Prozent), Kunststoffe in Primärformen (+40,8 Prozent) sowie Rohkupfer (+40,1 Prozent). Im Vormonatsvergleich sanken die Einfuhrpreise für Eisenerze allerdings deutlich (-16,4 Prozent).
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen um 2,7 Prozent über denen von September 2020. Während unter anderem Notebooks (+7,4 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+2,6 Prozent) teurer waren als im September 2020, wurden Tablets (-2,6 Prozent) im Vorjahresvergleich zu niedrigeren Preisen importiert.
Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 3,3 Prozent teurer, Gebrauchsgüter 2,9 Prozent. Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 11,6 Prozent über denen von September 2020. Während sich insbesondere Rohkaffee (+44,8 Prozent), Naturkautschuk (+31,7 Prozent) und Getreide (+30,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden lebende Schweine nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert (-27,3 Prozent).
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September 2021 um 10,1 Prozent höher als im September 2020 und 0,5 Prozent höher als im Vormonat. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 14,7 Prozent über dem Stand des Vorjahres (+1,3 Prozent gegenüber August 2021).
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