Die Kunden der Halbleiterindustrie müssen wohl auch im neuen Jahr viel Geduld aufbringen. "Die Lieferengpässe werden deutlich in 2022 hineinreichen und könnten sogar bis Ende des Jahres anhalten", sagte Helmut Gassel, Vertriebsvorstand des Chipherstellers Infineon, dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Die Nachfrage sei ungebrochen hoch: "Bisher sehen wir keine Stornierungen von Aufträgen."
Damit sei auf absehbare Zeit auch nicht zu rechnen. "Der Digitalisierungsschub ist nachhaltig. Daher wird das starke Wachstum noch eine ganze Weile andauern." Seit Monaten schon kämpft die gesamte Chipindustrie mit der Auftragsflut. Auch Infineon muss die knappe Ware den Kunden zuteilen. Der Konzern bemühe sich jedoch, die Abnehmer bestmöglich zu bedienen, auch wenn die bestellten Chips nicht verfügbar seien. "Wir suchen gemeinsam mit den Kunden nach technischen Alternativen, wo sich das anbietet", so Gassel. Der Manager beteuerte, die angespannte Situation nicht auszunutzen. Die begrenzten Kapazitäten meistbietend zu vergeben, sei für den DAX-Konzern aus München keine Option. "Mit vielen Kunden haben wir langfristige Vereinbarungen", sagte der Vertriebsvorstand.
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