Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Vereinigung, Dominik Stillfried, hat die Erwartungen an den Corona-Impfstoff des Herstellers Novavax gedämpft. Allzu hoch sollten die Erwartungen daran nicht sein, sagte er dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Der Wirkstoff könnte die deutsche Impfkampagne dennoch weiter voranbringen, "weil sich mit diesem Impfstoff bestimmt einige Personen impfen lassen, die mRNA-Impfstoffe ablehnen".
Stillfried verwies auf eine Studie, laut der 63 Prozent der Ungeimpften sagen, sie wollen sich auf keinen Fall impfen lassen. Zudem sinke die Bereitschaft, je näher die konkrete Impfung rückt. "Das deutet an, dass die fehlende Verfügbarkeit des Impfstoffs oft auch als Ausrede dient", so Stillfried. "Insgesamt wird Novavax daher ein wertvolles Instrument in der Impfkampagne sein, das schnellstens auch in den Arztpraxen verfügbar sein sollte, aber vermutlich kein Gamechanger werden." Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte für Montag die erste Lieferung des Novavax-Impfstoffs nach Deutschland in Aussicht gestellt. Wann er zum Einsatz kommt, ist Sache der Bundesländer. Einige Länder haben Impfungen ab der ersten Märzwoche angekündigt.
Foto: Leere Kabine in einem Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur