BER-Krise: Nachschlag vor der Imtech-Pleite beantragt – Airport-Start erst 2018?
Mit dem Start von Berlins Großflughafen BER rechnen Experten nach der Insolvenz des Airport-Ausrüsters Imtech jetzt erst im Frühjahr 2018. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Focus in seiner aktuellen Ausgabe.
Auf einer BER-Krisensitzung mit beteiligten Firmen am 10. August sickerte durch, dass der Energie- und Gebäudekonzern Imtech einen Tag vor dem Insolvenzantrag, also am 5. August, noch beim Flughafen einen Nachtrag von über 36 Millionen Euro für Verzögerungen am Bau, Mehraufwand und Vorhalten von Personal beantragt hatte. Wie der Focus schreibt, vermuten Airport-Insider, die Geldspritze für Imtech sei geplant, damit die Ingenieurfirma trotz Pleite und Skandalen ihre sicherheitsrelevanten Projekte fertig bauen könne. Denn mit dem millionenschweren Nachschlag erhöhe sich die Insolvenzmasse für den Verwalter. Dadurch sei noch genügend Geld für den Geschäftsbetrieb von Imtech Deutschland vorhanden, um Mitarbeiter am BER zu halten. Ab kommenden Montag sollen wieder 150 Imtech-Leute auf der Baustelle arbeiten.
Laut den Experten sei die Imtech-Pleite für den Flughafen eine gute Gelegenheit, den ohnehin kaum noch einzuhaltenden Starttermin im Herbst 2017, um ein halbes Jahr zu verschieben. Denn der Baufortschritt beim BER käme zu langsam voran: Im Sommer 2015 lägen die Bauarbeiten im Terminal fünf Prozent unter Plan. Im Juli waren noch 122 Planungsanfragen offen und im August laut Baubeteiligten immer noch 120.