»Die Gefahr ist real«, sagt Özdemir über Hungersnöte. »Das World Food Programme der Vereinten Nationen bezieht 50 Prozent seines Weizens aus der Ukraine.«
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat angesichts der drohenden globalen Ernährungskrise eine Stärkung des Welternährungsprogramms angekündigt. »Wir werden das World Food Programme besser ausstatten. Dafür hat meine Kollegin Annalena Baerbock meine volle Unterstützung«, sagt Özdemir in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL.
Das World Food Programme, auf Deutsch Welternährungsprogramm, ist ein Nebenorgan der Vereinten Nationen und hilft unter anderem in akuten Krisen, die Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern. Wegen des Kriegs in der Ukraine, ausfallenden Ernten, blockierten Handelswegen und einem weitgehenden Exportstopp von Getreide aus Russland droht vor allem in Afrika und Asien Nahrungsmittelknappheit.
»Die Gefahr ist real«, sagt Özdemir über Hungersnöte. »Das World Food Programme der Vereinten Nationen bezieht 50 Prozent seines Weizens aus der Ukraine.« Deutschland habe außerdem die Pflicht, die weltweiten Agrarmärkte offenzuhalten. Die Regierung werde gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln vorgehen, sagt Özdemir. »Da werden wir nicht tatenlos zusehen, wenn sich hier Verdachtsmomente erhärten. Zudem werden die betroffenen Ressorts – also Landwirtschaft, Auswärtiges, Entwicklung und Finanzen – die Welternährungssicherung in den Blick nehmen. Diese Zusammenarbeit wird mein Haus koordinieren.«