Bei einen Gas- und Ölboykott droht ein historischer Börsencrash und Zusammenbruch der Industrie. Ölpreis dürgte auf über 300 USD gehen. Zu den Folgen Michael Mross im Gespräch mit n-tv Telebörse-Ikone Carola Ferstl.
Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat die EU vor einem Energieembargo gewarnt. "Die EU ist nicht auf ein kurzfristiges, umfassendes Energieembargo vorbereitet", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Mittwoch. Sie würde damit ihre Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit wirtschaftlich und politisch aufs Spiel setzen. "Bei ausbleibenden Energielieferungen drohen Produktionsstopps mit unübersehbaren Folgen für Lieferketten, Beschäftigung und auch die politische Handlungsfähigkeit unseres Landes."
Bei einem Boykott russischer Gaslieferungen drohe der EU eine "Zerreißprobe". Das europäische Gasnetz sei noch nicht auf Gasflüsse von West nach Ost ausgelegt. "Es ist unklar, ob bei einem Stopp russischer Gaslieferungen Flüssiggas, das in den Niederlanden oder Belgien landet, den Weg bis nach Tschechien oder die Slowakei findet." Ein Gasembargo würde Produktionsunterbrechungen, Beschäftigungsausfälle und in einigen Fällen massive Schäden an Produktionsanlagen verursachen. Europa müsse schleunigst unabhängiger von russischem Gas werden, das könne aber nicht "von heute auf morgen" realisiert werden, so der Verbandschef. Der BDI unterstütze insgesamt die von den westlichen Bündnispartnern verhängten Sanktionsmaßnahmen gegen Russland. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass gegebenenfalls weitere harte und unmissverständliche Reaktionen folgen müssen", sagte Russwurm.