Die US-Notenbank (FED) will den Rubel als Konkurrenten einer Welt-Leitwährung anerkennen. Hintergrund: Moskau plant die Kopplung des Rubels an Gold. Westliche Bündnispartner sind empört. Grüne fordern Euro als Weltwährung.
Die Diskussion um die Bezahlung von russischem Öl und Gas in Rubel nimmt eine neue, überraschende Wendung. Laut Aussagen von Jerome Powell (Chef der US-Notenbank, FED) sei es denkbar, den Rubel in Zukunft als zweite Welt-Leitwährung zu akzeptieren. Die USA hätten damit angeblich kein Problem. Powell verwies darauf, dass die russische Zentralbank den Rubel in Zukunft mit Gold decken will. "Wenn Moskau den Rubel mit Gold deckt, dann akzeptieren wir ihn gerne", so Paul bei einer internen Sitzung der FED am Donnerstagabend in Washington. Auch der Bezahlung von Öl und Gas in einem Gold-gedeckten Rubel stünde dann nichts mehr entgegen.
Russland hatte immer wieder damit gedroht, in Zukunft kein US-Dollar für Öl und Gas zu akzeptieren, weil die US-Währung für Moskau wertlos sei. Hintergrund ist die Einfrierung russischen Staatsvermögens und Konten im Westen. Der Chef der US-Notenbank soll sich darüber internen Kreisen zufolge sehr amüsiert haben. Powell wird laut Insidern mit folgender Aussage zitiert: "Der Dollar mag zwar für die Russen wertlos sein, für die andern ist er es aber auch. Sie haben es nur noch nicht bemerkt."
Laut Notenbank-Insidern zielt die FED auf folgende Strategie: Wenn Russland den Rubel an Gold koppelt, dann kaufen die USA den Rubel und tauschen ihn gegen Gold ein. So kann die US-Zentralbank ihre Goldreserven aufstocken. Viele Kritiker behaupteten in der Vergangenheit immer wieder, dass die offiziellen Goldreserven in den USA kaum noch existierten. Vor allem das Gold des Auslands (das angeblich bei der FED in New York gelagert wird, so auch große Teile des des deutschen Goldes), sei schon längst nicht mehr vorhanden. Mit dem Rubel-Deal könnte also die US-Zentralbank ihre Goldreserven heimlich wieder wieder aufpolieren.
Bei den westlichen Bündnis-Partnern sorgt die Anerkennung des Rubels derweil für Empörung, besonders bei den Grünen in Deutschland. Außenministerin Annalena Baerbock sieht die Akzeptanz des Rubels als Gefahr für das Klima. Sie befürchtet einen Anstieg der Welttemperatur um 2 Grad, wenn der Westen Öl und Gas in Rubel bezahlt. Die Wirtschaftssprecherin der Grünen, Katharina Dröge, sagte: "Ein Energie-Embargo Russlands ist gut für das Klima. Wenn die Industrie Deutschlands kollabiert, fällt die globale Temperatur um 0,1 Grad. Das könnte unser Beitrag zur Rettung des Planeten werden. Gleichzeitig ist dies ein wichtiger Beitrag für den Frieden."
Ähnlich äußerte sich auch Wirtschaftsminister Robert Habeck. Der grüne Wirtschaftsminister forderte den Euro als Welt-Leitwährung. Nur so könne Klima und Stabilität auf dem Planeten gewährleistet werden. "Der Euro ist gleichzeitig ein Bollwerk gegen Russland und die Erderwärmung", sagte Habeck. 20 Jahre Euro hätten gezeigt, dass er funktioniert. Auch wenn die Gemeinschaftswährung in den letzten Jahren stark abgewertet hätte, würde sie doch immer noch von europäischen Marktteilnehmern akzeptiert. Die EZB tue alles, um den Euro zu retten und Deutschland hafte dafür. Dieses starke Duo sei ein Garant für Klima und Frieden in Zukunft - nicht nur für die Eurozone, sondern auch für die ganze Welt, so Habeck.