Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat Befürchtungen widersprochen, dass Privathaushalte im Fall einer Gasmangellage nachrangig versorgt werden könnten. "Die deutsche und die europäische Rechtslage sehen vor, private Haushalte bis zum Ende zu schützen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben). "Selbst im schlimmsten Szenario wird Deutschland weiter Gas bekommen aus Norwegen und von Terminals aus Belgien oder Holland, demnächst auch direkt von Terminals an der deutschen Küste", fügte er hinzu.
Ein Szenario, in dem kein Gas mehr bei den Menschen zu Hause ankommen, halte er für "nicht sehr wahrscheinlich", so der Chef der Netzagentur. Angesprochen auf Äußerungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der eine Änderung der Priorisierung zwischen Verbrauchern und Industrie für den Fall einer längeren Mangellage ins Spiel gebracht hatte, sagte Müller: "Es geht jetzt darum, in diesem Winter alles zu tun, damit wir eine dauerhafte und langfristige Unterbrechung der Gasversorgung verhindern. Jeder kann dabei seinen Beitrag leisten und sich vorbereiten. Nach dem Winter wird die Politik zu entscheiden haben, ob sich die aktuelle Regelung bewährt hat."
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