Der Energieexperte des RWI-Leibniz-Institutes, Manuel Frondel, erwartet einen weiteren Anstieg der Gaspreise. "Kurzfristig könnten wir noch weitere Preisanstiege sehen, wenn am Donnerstag Nord Stream 1 weiterhin abgeschaltet bleibt", sagte Frondel der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Über kurz oder lang erwarte ich aber wieder einen Rückgang beim Gaspreis, weil durch die hohen Gaspreise immer mehr neue Gasprojekte in Angriff genommen werden und es dadurch immer mehr Alternativen zu russischem Gas geben wird. Insbesondere sollten wir auch in Deutschland wieder mehr Erdgas fördern, das Gasfeld in der Nähe von Borkum wäre ein Anfang."
Der RWI-Experte fordert, dass der Staat den angeschlagenen Gas-Handelskonzern Uniper rettet: "Uniper sollte, ebenso wie in der Corona-Pandemie die Lufthansa, durch staatliche Kredite vor einer Insolvenz bewahrt werden. Es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen Uniper die staatlichen Kredite zurückzahlen kann. Auf diesem Weg würden die Verbraucher vorerst vor noch stärkeren Preisanstiegen verschont bleiben", sagte Frondel. Uniper hat gerade seine ersten Hilfskredite bei der KfW über zwei Milliarden Euro ausgeschöpft.
Foto: Nord-Stream-Anbindungsleitung EUGAL, über dts Nachrichtenagentur