Deutschland könnte etwa 11 Prozent seines Erdgasbedarfs aus heimischen Schiefergas-Vorkommen decken. Dies geht aus Zahlen des Bundesbundesverband Erdgas Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) hervor, über die die "Bild" (Dienstagausgabe) berichtet. "Mit der erforderlichen Unterstützung von Politik und Gesellschaft wäre innerhalb von drei bis fünf Jahren eine Entwicklung der Schiefergasproduktion auf bis zu zehn Milliarden Kubikmeter pro Jahr, und auch mehr, denkbar", sagte BVEG-Hauptgeschäftsführer Ludwig Möhring zu "Bild".
"Das ließe sich beschleunigen, wenn Deutschland mit ähnlicher Entschlossenheit vorgeht wie bei den Genehmigungsverfahren für die LNG-Anlandung." Die Förderung von Schiefergas scheitert derzeit am Fracking-Verbot. Der FDP-Politiker Torsten Herbst forderte, dieses Verbot aufzuheben: "Die Nutzung einheimischer Gasreserven ist angesichts der wegbrechenden russischen Gasimporte eine sinnvolle Option. Mit unkonventioneller Gasförderung können wir enorme Reserven erschließen, die ein Vielfaches des aktuellen deutschen Jahresverbrauchs umfassen. Fracking kann technisch sicher ausgeführt werden. Seit den 1960er Jahren wurde dies über 300-mal in Deutschland bewiesen." Eine heimische Schiefergas-Förderung hätte auch für die Umwelt unmittelbare Vorteile, denn bis zu 20 Prozent des importierten Schiefergases gehen transportbedingt verloren. "Wer per Fracking gewonnenes Flüssiggas aus den USA importieren möchte, kann eine umweltverträgliche Gasförderung in Deutschland nicht ablehnen. Zudem würde die Wertschöpfung bei der heimischen Gasförderung in Deutschland stattfinden", sagte Herbst der "Bild".
Foto: Ferngas, über dts Nachrichtenagentur