Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert zur Entlastung der Bürger von hohen Lebensmittelpreisen und für eine gesunde Ernährung die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Gemüse und Obst. "Dies würde Familien entlasten und den Anreiz setzen, sich gesund zu ernähren", sagte der Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). "Aufgrund des großen Wettbewerbs im Lebensmittelmarkt würden die Preissenkungen von Supermärkten und Discountern auch an die Kunden weitergegeben werden - anders als bei den Tankstellen, die ein Kartell bilden."
Der Foodwatch-Chef befürchtet, dass sich durch die Inflation immer weniger Menschen gesund ernähren können. "Die Menschen müssen auf günstige Lebensmittel zurückgreifen, die sie vielleicht satt machen, die sie aber nicht gesund ernähren. Das führt zu Nährstoffmangel - ein Riesenproblem", so Methmann. "Wir haben schon heute viele Menschen, die nicht genug Geld haben, um sich gesund zu ernähren." Mit den steigenden Preise werde sich die Lage verschärfen. "Das heißt nicht, dass große Teile der Gesellschaft Hunger leiden. Vielmehr breitet sich versteckter Hunger aus", sagte Methmann. Vor allem Kinder aus einkommensschwachen und armen Haushalten seien heute oft schlecht ernährt. "Unter den 1,6 Millionen Tafel-Kunden sind schon 30 Prozent Kinder. Nicht nur bei Rentnern reicht das Geld oft nicht aus, sondern auch bei vielen Familien", warnte Methmann. Schlechte Ernährung wirke sich massiv auf die Entwicklung von Kindern aus, weil sie mit deutlich schlechteren Bedingungen ins Leben starten.
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