Nach den Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 geht die Europäische Union von Sabotage aus. "Alle verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass diese Lecks das Ergebnis einer vorsätzlichen Handlung sind", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Mittwoch. "Wir werden jede Untersuchung unterstützen, die darauf abzielt, vollständige Klarheit darüber zu erlangen, was passiert ist und warum."
Im Anschluss werde man weitere Schritte unternehmen, um die Widerstandsfähigkeit in Bezug auf die Energiesicherheit zu erhöhen. "Jede absichtliche Unterbrechung der europäischen Energieinfrastruktur ist absolut inakzeptabel", fügte Borrell hinzu. Er kündigte eine "robuste und gemeinsame Reaktion" an. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) warnte unterdessen vor den Auswirkungen der Gas-Lecks. Eine direkte Gefährdung der Meeresumwelt gebe es bei Gas, anders als bei Öl, zwar nicht, "dieses Gas ist aber extrem klimaschädlich", sagte Lemke den Sendern RTL und ntv. Es trete Methan aus, das eine hohe Auswirkung auf die Klimabilanz habe. Die direkte Meeresumwelt wäre aber nur dann unmittelbar gefährdet, wenn Schiffe in Mitleidenschaft gezogen würden. Durch die weiträumige Absperrung für den Schiffsverkehr sei sie da aber "ein bisschen beruhigt". Auch Lemke geht davon aus, dass "diese Lecks nicht auf natürliche Art und Weise entstanden sein können".
Foto: Gasleck Ende September 2022 in der Ostsee, Forsvaret, Text: über dts Nachrichtenagentur