Weltweit sind über 400 Kernkraftwerke im Betrieb. 54 weitere sind im Bau und über 100 neue in der Planungsphase. Auch Elon Musk trommelt für Atomkraft. Das könnte Uranaktien in Zukunft beflügeln. Denn der Rohstoff ist knapp.
Elon Musk hatte kürzlich europäischen Politikern geraten, angesichts der Energiekrise die Atomkraftwerke länger am Netz zu lassen. "Die Länder sollten die Kernkrafterzeugung erhöhen!", twitterte Musk vor einigen Wochen. "Aus Sicht der nationalen Sicherheit ist es verrückt und schlecht für die Umwelt, sie zu schließen", so der Tesla-Chef - der sich immer wieder positiv zu Kernkraft äußert. An den Börsen sorgte dies für einen Kursschub bei Uran-Aktien. Offenbar scheint sich global, wenn auch nicht in Deutschland, ein Umdenken in Sachen Kernenergie abzuzeichnen.
Tatsächlich kommt in Sachen Energiedichte kein Rohstoff dieser Welt an Uran heran - er ist der absolute Spitzenreiter aller Energieträger. Aus Uran lässt sich sehr viel mehr Strom gewinnen als aus allen anderen Energieträgern; und überaus sauber ist er auch noch. 50 US-Dollar kostet aktuell ein Pfund Uran: Damit kann Energie erzeugt werden, die der Produktionskapazität von etwa 750 Tonnen Kohle entspricht! So stellt sich die Frage, welcher Brennstoff am schonendsten für das Klima ist, eigentlich gar nicht mehr.
Neue AKWs in Planung
Uran geht aus dem Vergleich mit fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle als haushoher Sieger hervor. Deshalb ist es nur allzu verständlich, dass weltweit 443 Kernkraftwerke im Betrieb sind, sich mehr als 54 weitere im Bau befinden und über 100 neue in der Planungsphase stecken. All dies bedeutet: eine steigende Uran-Nachfrage. Der global wachsende Energiehunger bei gleichzeitigem Verzicht auf fossile Brennstoffe spricht in den kommenden Jahren klar für die Kernenergie: Allein China möchte seine Kernenergie bis 2025 um rund 40% ausbauen.
Uranproduktion schon jetzt im erheblichen Defizit
Der Spotmarkt für Uran ist extrem klein ist und steuert auf ein strukturelles Angebotsdefizit zu. Unterm Strich ist die Rechnung ganz einfach: Jährlich wirft der Primärbergbau etwa 125 Millionen Pfund Uran ab. Hinzu kommen 25 Millionen Pfund aus Sekundärquellen. Jedoch verbraucht unsere energiehungrige Welt etwa 180 Millionen Pfund Uran pro Jahr; bleibt ein jährliches Defizit von rund 30 Millionen Pfund. Könnte die Preise für Uran in Zukunft drastisch steigen lassen. Uran-Unternehmen wären dann die Hauptprofiteure.
Uran-Aktien
Han ETF Sprott Uranium Miners (ISIN: IE0005YK6564): Ein erst im Mai aufgelegter ETF auf den Uranium Miners Index verzeichnet regen Zulauf. In den ersten Monaten seit der Auflegung konnte der ETF bereits Millionen Euro einsammeln. Mit dem ETF bekommen Anleger Zugang zu Unternehmen weltweit, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes aus dem Uranbergbau gewinnen. Dazu zählen der Abbau, die Exploration, die Erschließung und die Produktion von Uran, der Besitz von physischem Uran oder von Uranlizenzen sowie andere nicht bergbauliche Aktivitäten zur Unterstützung des Uranbergbaus.
Cameco (ISIN: CA13321L1085) ist einer der größten ist einer der größten Uran-Produzent aus Kanada. Das Unternehmen aus Saskatchewan ist das Ergebnis des Zusammenschlusses der früheren Saskatchewan Mining Development Corporation und der Eldorado Nuclear Limited im Jahr 1988 und zeichnet verantwortlich für rund ein Sechstel der globalen Produktion von Uran. Immer mehr Analysten setzen das Unternehmen auf die Kaufliste.
Strathmore Plus Uranium (ISIN: CA86308P1027) ist ein Newcomer im Sektor unter der Regie von Dev Randhawa, selbst ein "Uran-Urgestein". Dev Randhawa ist eine Ikone der nordamerikanischen Uran-Industrie und ein Wyoming-Kenner obendrein. Er gründete seiner Zeit die bekannte Strathmore Minerals, deren Aktie von 8 Cent auf 5,30 Dollar explodierten. Mit einem wachsenden Projektportfolio, zu dem übrigens auch die ehemalige Uran-Mine Night Owl mit großen Uran-Mineralisierungen gehört, könnte sich die kleine Company zu einer der renditeträchtigsten Adressen im Uransektor entwickeln.
Da die USA in Kürze ohne russisches Uran auskommen wollen, braucht das Land eigene Minen mit hohem Output. Bis heute sind die USA aber zu 60% auf Uranlieferungen aus Russland, Kasachstan und Usbekistan angewiesen, dabei gibt es reichlich ungenutzte Uran-Ressourcen auf amerikanischen Boden, allen voran in Wyoming. Diese Standortvorteile nutzt gerade die bislang kaum bekannte Strathmore Plus Uranium für sich.
Die Ansichten zu den erwähnten Aktien dienen lediglich der Information und stellen keine Kaufempfehlung dar. Bei Finanztransaktionen wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder zertifizierten Vermögensverwalter.