Mit der neuen Abgasnorm "Euro 7" plant die EU ein neues Bürokratiemonster, bei dem keiner mehr durchblickt und das am Ende alles teurer macht. Eine Art Überwachungssystem mit Standortbestimmung kommt hinzu.
Eine neue Abgasnorm "Euro 7" und mehrere Zusätze sollen dazu beitragen, in Europas Städten die Konzentration von Feinstaub zu senken. Das geht aus einem Entwurf für einen Gesetzesvorschlag der EU-Kommission vor, über den das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) berichtet. Außerdem sind demnach Zusatzklassen geplant:
- Euro 7+ für Autos, die mindestens zehn Prozent weniger Schadstoffe ausstoßen als die Euro-7-Norm vorgibt oder deren Batterie-Lebensdauer mindestens 10 Prozent besser ist als vorgegeben;
- Euro 7A für Autos, deren Abgasreinigungssystem sich anpassen lässt, sodass in Umweltzonen der Ausstoß weiter gesenkt werden kann;
- Euro 7G für Hybridautos mit Standortbestimmung, die in Umweltzonen automatisch in den elektrischen Null-Emissions-Modus umschalten. Wie das überwacht werden soll, ist noch offen.
Die Autohersteller sollen diese Auszeichnungen miteinander kombinieren dürfen. Möglich wären also die Labels "Euro 7+A", "Euro 7+G", "Euro 7+AG" und "Euro 7AG". Der CSU-Europaabgeordnete Markus Färber hält den Vorschlag für eine neue Norm für absurd. "Die verschärften Abgasnormen machen das Auslaufmodell in seiner Gnadenphase zur kostspieligen Investition", sagte er. "Das Timing könnte kaum unpassender sein: Die Welt geht in Flammen auf, die Inflation lässt die Preise in die Höhe schnellen, Unternehmen und Bürger ächzen unter explodierenden Energiepreisen und die Kommission schlägt neue Abgasnormen vor." Das lasse die Preise für Autos und vor allem Lkw und Busse in die Höhe schnellen.