Alles abschalten, aber Stromgarantie. Typisch Grün. Massive Zweifel an Habecks Stromversorgungs-Garantie bis 20230 - Prof. Thess: „Nicht realistisch“ - FDP-Kruse: „Keine Sicherheit vorgaukeln“.
Die Bundesregierung hält die Stromversorgung in Deutschland für bis ins Jahr 2031 "auf weiterhin hohem Niveau gewährleistet". Das steht im Bericht zum Monitoring der Versorgungssicherheit Elektrizität den die Bundesnetzagentur der Bundesregierung vorgelegt und den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedet hat. Dabei wurde die Annahme eines Kohleausstiegs bis 2030, wie im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP angestrebt, vorausgesetzt. Die Versorgung mit Strom sei demnach auch bei einem Kohleausstieg sicher, heißt es in dem Bericht.
Experten aus Wissenschaft und Politik sagen jedoch voraus, dass das Ziel der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu erreichen ist. Das Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne) hatte am Mittwoch verkündet, dass Deutschlands Strom-Versorgung „bis Ende des Jahrzehnts“ gewährleistet sei. Doch das Ministerium rechnet in den entsprechenden „Handlungsempfehlungen zur Gewährleistung zur Versorgungssicherheit“ mit einer Verdreifachung des Tempos beim Ausbau der erneuerbaren Energien.
Prof. André Thess von der Universität Stuttgart sagte zu BILD (Freitag): „Mit Blick auf die Umsetzungsgeschwindigkeit großer Infrastrukturprojekte in Deutschland, auf die aktuelle Fachkräftesituation und die Lieferkettenprobleme sowie die Preisentwicklung von Rohstoffen halte ich eine Verdreifachung des Zubautempos in Deutschland nicht für realistisch.“ Auch der Koalitionspartner ist skeptisch. FDP-Energieexperte Michael Kruse sagte BILD: „Träume sollte ein Minister auch so nennen. Robert Habeck sollte keine Sicherheit vorgaukeln, wo nur Wünsche vorhanden sind.“ CDU-Vize Andreas Jung forderte gegenüber BILD, auch Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft stärker zu fördern: „Die Ampel muss jetzt den Turbo anwerfen.“