Das Statistische Bundesamt hat die Berechnung des Verbraucherpreisindex verändert. Wundersame Folge: Die Inflationsrate für 2022 wurde nach unten korrigiert.
Das Statistische Bundesamt hat die Berechnung der Verbraucherpreise turnusmäßig auf eine neue Grundlage gestellt. Als neues Basisjahr - also das Jahr, das als Ausgangspunkt der Kalkulation herangezogen wird - ist nun das Jahr 2020. Zuvor hatten sich sämtliche Berechnungen auf das Basisjahr 2015 bezogen.
Als Folge verändert sich auch die berechnete Inflationsrate, die sich aus dem Vergleich des aktuellen Verbraucherpreisindex mit dem des Vorjahreszeitraums ergibt. Für den Jahresschnitt 2022 kommt das Statistikamt nun auf nur noch 6,9 Prozent Inflation. Zuvor hatte die Behörde die Teuerung mit 7,9 Prozent angegeben. Es ist allerdings noch immer die höchste Jahresteuerungsrate seit der Ölkrise zu Beginn der 1970er-Jahre.
Im Januar stiegen die Verbraucherpreise um durchschnittlich 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistikamt mitteilte. Es bestätigte damit seine erste Schätzung. Die Rate für Dezember 2022 wurde von 8,6 Prozent auf 8,1 Prozent nach unten korrigiert. Im November lag die Inflationsrate bei 8,8 Prozent.
Was konkret im Statistikkorb für Inflation berechnet wird, ist schwer zu recherchieren. Insgesamt sind es etwa 600 verschiedene Güterarten. Viele davon spielen im täglichen Leben praktisch keine Rolle, fließen aber trotzdem in die Berechnung ein. Z.B. Rasenmäher, Pinsel, Steckdosen oder Einrichtungsgegenstände, Dekoartikel oder Gartenmöbel oder Teller, Pfannen oder Besteck.
Für die meisten Menschen sind jedoch Miete, Energie, Nahrung und Nebenkosten der wichtigste Faktor. Dort dürften die Preissteigerungen beträchtlich höher sein, als offiziell dargestellt.