Credit Suisse wird durch UBS übernommen. Damit werden auch alle Risiken übernommen. Die Notenbank will für 100 Milliarden garantieren. Ist die Schweiz damit überfordert? CS verwaltet ein globales Vermögen von 1,3 Billionen. - Krisenticker.
Die Ereignisse um die Credit Suisse spitzte sich am Wochenende dramatisch zu. Auch die großen Notenbanken, die EZB, FED und Bank of England waren / sind wohl involviert. Man will auf jeden Fall einen Flächenrand oder unkontrollierbare Dominoeffekte verhindern. Eine ungeordnete Pleite der Großbank stellt jeden Fall eine tödliche Gefahr für das Finanzsystem dar.
Noch nie zuvor geriet eine derart große Bank in Schwierigkeiten. Entsprechend groß waren die Probleme bei der Rettung. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS die Probleme in Zukunft nicht noch verschlimmert. Denn die UBS übernimmt damit alle Risiken.
Die Credit Suisse Group AG (CS), ist die zweitgrößte Schweizer Bank mit Sitz in Zürich und zugleich eines der grössten global tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen. Die Bank verwaltet weltweit ein Vermögen von fast CHF 1,3 Billionen.
MMnews meint: Die Schweiz wird nicht in der Lage sein, dieses Problem alleine zu lösen. Die Bilanzsumme der Credit Suisse beträgt allein 500 Milliarden. Das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz liegt jedoch nur bei 800 Milliarden. Auch die Schweizer Nationalbank, die SNB, steht auf schwachen Füßen, hat im letzten Jahr Milliarden Verluste gemacht. Wie man unter diesen Umständen 100 Milliarden garantieren kann, erscheint rätselhaft.
Am Ende bleibt als einzige Lösung nur noch der Zwangsbeitritt zur Eurozone mit entsprechender Abwertung des Schweizer Franken. Nur die Eurozone und die EZB haben dicke Schläuche, die solche Bankenrettungen überhaupt stemmen können. Die Schweiz allein wird dazu nicht in der Lage sein. Andererseits werden die großen Notenbanken EZB und die FED unter keinen Umständen eine Pleite der Schweizer Großbanken zulassen, weil diese sysstemrelevant sind. Mit anderen Worten: die Schweiz dürfte gezwungen werden, der Eurozone beizutreten.
Weitere wichtige News hier im Krisenticker, der laufend aktualisiert wird.
Zentralbanken wollen mehr Dollar-Liquidität bereitstellen
Die EZB und andere große Zentralbanken haben am Sonntagabend überraschend "koordinierte Maßnahmen" angekündigt, um die Liquidität in US-Dollar zu erhöhen. Die bestehenden Swap-Abkommen würden mit Wirkung zum 20. März angepasst und die Änderungen mindestens bis Ende April bestehen bleiben, "um das reibungslose Funktionieren der US-Dollar-Finanzierungsmärkte zu unterstützen", wie es in einer Mitteilung hieß. Beteiligt sind neben der Europäischen Zentralbank (EZB) die Bank of Canada, die Bank of England, die Bank of Japan, die Federal Reserve und die Schweizerische Nationalbank.
Diese Zentralbanken hätten sich darauf geeinigt, die Häufigkeit von Geschäften in US-Dollar mit 7-tägiger Laufzeit von wöchentlich auf täglich zu erhöhen. Das Netzwerk von Swap-Linien zwischen diesen Zentralbanken diene als wichtiger "Liquiditäts-Backstop, um die Spannungen auf den globalen Finanzierungsmärkten zu mindern und so dazu beizutragen, die Auswirkungen solcher Spannungen auf die Kreditversorgung von Haushalten und Unternehmen abzumildern", wie es weiter hieß.