DAX und internationale Aktien-Indizes bewegen sich in Richtung neuer Rekorde. Trotz Rezession, trotz steigender Zinsen, trotz Tapering (Geldverknappung) durch die FED. Kann das gut gehen?
von Claus Vogt
Wie von uns prognostiziert, befindet sich die deutsche Wirtschaft nun in einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 1. Quartal 2023 um 0,3% gefallen, nachdem es im 4. Quartal 2022 bereits um 0,5% zurückgegangen war. Unseren Prognosemodellen zufolge hat inzwischen auch in den USA die Rezession begonnen. Eine offizielle Bestätigung durch das National Bureau of Economic Research wird es aber wie üblich erst viele Monate später geben.
Die Aktienmärkte haben sich von dieser Entwicklung bisher kaum beeindrucken lassen. Der DAX hat sogar seine Höchstkurse des Jahres 2021 wieder erreicht. Die US-Indizes zeigen allerdings ein sehr differenziertes Bild. Während der NASDAQ 100 seit seinem Oktober 2022-Tief deutlich gestiegen ist, befindet sich der breite Russell 2000 Index nur 5% über diesem Tief – und 20% unter seinem Hoch. Der KBW Banken Index zeigt sogar ein Minus von 49%.
Sehr bearishe Divergenzen
Divergenzen dieser Art und Größenordnung gab es zuletzt am Top des Jahres 2000. Sie sind ein starkes Warnsignal, da an gesunden Haussen fast alle Indizes und Sektoren teilnehmen. Deshalb handelt es sich bei dem Kursanstieg der vergangenen Monate mit größter Wahrscheinlichkeit nur um eine Bearmarketrally, das heißt um eine vorübergehende Unterbrechung der Baisse, die im Januar 2022 begonnen hat.
Andere technische Indikatoren bestätigen diese Lagebeurteilung ausdrücklich. Das gilt auch für den Wirtschaftszyklus. Denn in der Vergangenheit haben Aktienbaissen, die mit Rezessionen einhergingen, ihr Tief stets erst im Lauf der Rezession erreicht und nicht schon Monate vor dem Rezessionsbeginn.
Spekulative Exzesse an der NASDAQ
An der NASDAQ erleben wir gerade ein Echo des spekulativen Irrsinns, der am Top des Jahres 2021 seinen Höhepunkt erreicht hatte. Ich spreche hier ganz bewusst von Echo, weil sich die spekulativen Übertreibungen im Unterschied zum Jahr 2021 nur noch auf ein Thema konzentrieren – Künstliche Intelligenz – und entsprechend wenige Werte erfasst haben.
Diese Entwicklung erinnert stark an das Geschehen des Jahres 2000. Auch damals wurden die Indizes von immer weniger Aktien nach oben geschoben, wobei sich die Spekulation auf Technologiewerte der NASDAQ konzentrierte und den breiten Markt kaum noch erfasste. Einen gewichtigen Unterschied gibt es allerdings: Damals entwickelte sich das Top einer Hausse, dieses Mal hingegen nur die Endphase einer Bearmarketrally. Deshalb dürfte das Abwärtspotenzial jetzt noch größer sein als damals. Jetzt mehren sich die Signale, die den Beginn der nächsten großen Abwärtswelle an den Aktienmärkten ankündigen. Mehr dazu erfahren Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren.
Gold und Rohstoffe im Verhältnis zu Aktien extrem unterbewertet
Es gibt noch eine weitere höchst interessante und wichtige Parallele zwischen dem aktuellen Geschehen und dem des Jahres 2000: Gold und Rohstoffe sind im Verhältnis zu Aktien extrem unterbewertet.
Gold befindet sich bereits in einem Aufwärtstrend und hat in vielen Währungen im Lauf des Jahres Höchstkurse erreicht. Im Dollar steht der Ausbruch nach oben aus einer mächtigen Seitwärtsformation kurz bevor, was einen langen und starken Aufwärtstrend des Goldpreises und der Minenaktien signalisiert.
Rohstoffe werden ihre Trendwende nach oben wie üblich im Lauf der Rezession erleben. Hier sollten Sie unbedingt Gewehr bei Fuß stehen, um den richtigen Zeitpunkt zum Kauf ausgewählter Rohstoffaktien zu erwischen. Mit unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren unterstützen Roland Leuschel und ich Sie gerne dabei. Informieren Sie sich aus unabhängiger Quelle und auf höchstem Niveau mit meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.