Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im September leicht verbessert, bleiben aber negativ. Der entsprechende Index stieg gegenüber dem Vormonat um 0,9 Punkte auf nun -11,4 Zähler, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage verschlechterte sich hingegen weiter deutlich: Sie sank um weitere 8,1 Punkte und liegt aktuell bei -79,4 Punkten.
Dies ist der niedrigste Wert seit drei Jahren. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sanken im September um 3,4 Punkte; sie liegen damit aktuell bei -8,9 Punkten. Der Lageindikator für die Eurozone ging ebenfalls leicht um 0,6 Punkte auf nun -42,6 Punkte zurück. Die Experten schätzten die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland noch pessimistischer ein als im August 2023, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Diese Entwicklung relativiert die leicht gestiegenen Erwartungen bezüglich der konjunkturellen Lage auf Sicht von sechs Monaten." Die positiveren Konjunkturerwartungen für Deutschland gingen mit einem deutlich optimistischeren Ausblick bezüglich der Entwicklung auf den internationalen Aktienmärkten einher. "Dies ist zumindest teilweise der Tatsache geschuldet, dass der Anteil der Befragten, die von stabilen Zinsen im Euroraum und den USA ausgehen, weiter gestiegen ist", so Wambach. Darüber hinaus erwarteten die Experten eine weitere Lockerung der Zinspolitik in China.
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